Die Ausstellung Weimar hoch drei inszeniert einen deutsch-polnisch-französischen Blickwechsel über die Frage nach den Grenzen und den Beziehungen der Länder im Weimarer Dreieck: Objekt der Ausstellung sind 90 politische Zeichnungen der renommierten Karikaturisten Klaus Stuttmann, Jean Plantu und Henryk Sawka.

3 mal 30 politische Karikaturen, die einen satirischen Blick auf die Länder Deutschland, Frankreich und Polen und deren nachbarschaftliche Beziehungen werfen.

Zusätzlich wird eine Reihe von 30 deutschen und französischen Karikaturen über die Westgrenze Polen die Ausstellung vervollständigen. Nicht nur Unverständnis, Boshaftigkeiten und tief verwurzelte Komplexe kommen in den Bildern zum Ausdruck, sondern auch Sympathie und sogar verhohlene Bewunderung. Ergebnis ist ein Perspektivenwechsel der besonderen Art: scharfsinnig beobachtet und zugleich herausragend komisch.

Der Ausstellungskatalog (Herausgeber: Walther Fekl, Andreas Bahr und Thomas Serrier, Schaltzeit Verlag) wird im Info Café Paris-Berlin zum Kauf angeboten werden.

Klaus Stuttmann. Jahrgang 1949, Schwabe, seit 1970 in Berlin. Studierte Kunstgeschichte und Geschichte. Seit 1976 freiberuflicher tagespolitischer Karikaturist und Illustrator. Zeichnet für „Tagesspiegel“, „taz“, „Leipziger Volkszeitung“, „Lausitzer Rundschau“, „Bonner Generalanzeiger“, „Rheinische Post“, „Freitag“, „Focus“, „Cicero“, „Eulenspiegel“ u. a.

Jean Plantu. PLANTU 1951 Geburt von Jean Plantureux in Paris. Bricht sein Studium der Medizin 1971 ab, um sich in einer Brüsseler Schule unter der Schirmherrschaft Hergés zum Zeichner ausbilden zu lassen. Erste Zeichnungen mit der Signatur PLANTU für Le Monde 1972. Zeichnet seitdem ohne Unterbrechung für die Zeitung – ab 1980 auf dem Titelblatt zunächst der Samstags-Ausgabe, ab 1985 täglich. Seit 1990 zeichnet Plantu ebenfalls wöchentlich für das Magazin L’Express.

Henryk Sawka, einer der bekanntesten satirischen Zeichner Polens, ist ein scharfsinniger Beobachter der polnischen Politik und Lebensart. Er arbeitet seine Texte sorgfältig aus, denn Zeichnungen, so meint er, stellen oft nur einen Vorwand für die Sprechblase dar. Seinen Durchbruch erlebte er 1984 bei der Zeitschrift „itd“. Sawka hatte zahlreiche Einzel- und Sammelausstellungen in Polen und im Ausland und ist ständiger Gast und Juror bei Karikatur-Preisen und in satirischen Sendungen. Seine Zeichnungen sind in mehr als einem Dutzend monografischer Bücher veröffentlicht.

Die Vernissage wird begleitet von einer Diskussion mit den Gästen Thomas Serrier (Université européenne Viadrina) und den Journalisten von Café Babel Berlin.

Thomas Serrier: Germanist und Historiker, Studium an der Sorbonne, der Universität Paris 8, der Freien Universität und an der Humboldt-Universität. Seit 2001 ist er Dozent am Institut d’études européennes der Universität Paris 8 Vincennes-Saint-Denis und seit 2007 Gastprofessor an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Er ist Mitarbeiter des Projekts „Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa“ am Centre Marc Bloch.

Cafébabel Berlin: Cafébabel.com ist ein Online-Magazin, das über die aktuellen Ereignisse in Europa auf sechs Sprachen berichtet: Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch und Polnisch.

Vor 25 Jahren fiel der Eiserne Vorhang. Vor zehn Jahren traten acht postkommunistische Staaten der EU bei. Aber was wissen wir wirklich über unsere Nachbarn jenseits der Grenze? Das österreichische, slowakische, polnische, ungarische und deutsche Team von Cafébabel hat die politische, soziale und kulturelle Situation dieser angrenzenden Länder untersucht. Die Ergebnisse ihrer Reportage haben die Journalisten mit ihrem E-Book „Beyond the Curtain“ festgehalten.

Sébastien Vannier und Christina Heuschen werden ihre Erfahrungen über die deutsch-polnische Grenze schildern.

Datum:

Freitag 8. Mai 2015 um 19 Uhr 

Die Ausstellung endet am 17. Juni 2015