Kontext und Fragestellung



Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) organisiert und fördert für Fachkräfte aus dem
Museumsbereich in Deutschland und Frankreich (wissenschaftliches Personal, Dokumentationsfachkräfte
und Studierende) Aufenthalte im Partnerland. Ziel ist es, die Museumspraxis jenseits des Rheins
kennenzulernen, eine gemeinsame Museumskultur aufzubauen und zur Entwicklung der Zusammenarbeit
zwischen Museen beizutragen. Neben dem zweimonatigen Arbeitsaufenthalt umfasst das Programm ein
Einführungsseminar, einen Tandemkurs zur sprachlichen Vorbereitung und ein Abschlussseminar. Das
1996 gegründete Austauschprogramm geht auf eine Kooperation mit dem französischen
Kulturministerium und der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (HdG) zurück.
Das Projekt soll die Erfahrungen der Teilnehmenden und den Einfluss des Programms auf ihre beruflichen
und persönlichen Entscheidungen bewerten. Genutzt werden können biografische Analysemethoden –
über Leitfadeninterviews oder unter Bezugnahme auf soziologische Methoden, die einen qualitativen und
quantitativen Ansatz verbinden. Folgende Fragestellungen sind in diesem Kontext für uns von Interesse:


  •  Sind ehemalige Teilnehmende noch im Museumsbereich tätig oder arbeiten sie inzwischen in einem anderen Bereich?

  • Haben sie nach ihrer Teilnahme deutsch-französische oder internationale Projekte durchgeführt?

  • Arbeiten sie jetzt in einer deutsch-französischen/europäischen/internationalen Einrichtung oder haben sie dort gearbeitet?

  • Wie schätzen sie selbst den Mehrwert deutsch-französischer/europäischer Projekte für ihr Tätigkeitsgebiet ein?

Grundsätze


  • Die Abteilung „Forschung und Evaluierung“ des DFJW fördert Forschungsprojekte zu den Themen Mobilität und Jugendbegegnungen.

  • Das Vergleichsprinzip bietet den Teilnehmenden einen hohen interkulturellen Mehrwert.

  • Die Teams setzen sich zu gleichen Teilen aus Forschenden aus Deutschland und Frankreich zusammen.

  • Das DFJW fördert nachdrücklich die Teilnahme von Doktorand:innen.

  • Die Beherrschung der Sprache des Partnerlandes ist keine zwingende Voraussetzung.

 


Bedingungen



Haushalt: insgesamt 50 000 € für beide Forschungsinstitutionen (Deutschland und Frankreich) über
einen Zeitraum von 18 Monaten.
Dauer: 1. Juli 2022 bis 31. Dezember 2023.
Formate: noch festzulegen. Die Formate sollen die Forschungsergebnisse auf möglichst innovative und
interaktive Weise darstellen.
Methode: Biografische Ansätze werden bevorzugt behandelt. Das DFJW stellt den Kontakt zu ehemaligen
Programmteilnehmenden her. Darüber hinaus hat das Forschungsteam die Möglichkeit, eine
teilnehmende Beobachtung durchzuführen. Es gibt die Gelegenheit zur Teilnahme am Abschlussseminar
in Leipzig, in dessen Anschluss vom 29. Juni bis 1. Juli 2022 die Feierlichkeiten anlässlich des
25-jährigen Programmbestehens und ein Symposium im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig stattfinden.


 


Auswahlverfahren



Das beiliegende Bewerbungsformular muss bis zum 3. Juni 2022 ausgefüllt und eingereicht werden.
Die vorausgewählten Projektträger werden rasch kontaktiert und aufgefordert, ein Arbeitsprogramm,
einen detaillierten Haushaltsplan sowie die Lebensläufe der am Projekt teilnehmenden Forschenden
einzusenden.
Das DFJW und die Partnereinrichtungen schließen eine Vereinbarung ab, in der die Förderbedingungen
und die Ziele des Forschungsteams festgelegt werden.
Folgende Posten können übernommen werden:


  • Reise- und Unterbringungskosten für die Zusammenkünfte des Forschungsteams

  • bestimmte projektbezogene Personalkosten

  • Betriebskosten in Höhe von maximal 5 %

  • Verdolmetschungskosten für die Begegnungen


Kontakt
Recherche-evaluation@ofaj.org