Il s'agit d'aborder l'histoire des deux guerres mondiales en partant des territoires où sont ancrés les deux établissements scolaires et des lieux de mémoire qui s'y trouvent pour la Première Guerre mondiale et des témoins encore vivants pour la Seconde Guerre mondiale.
Durant la première phase qui aura lieu au mois de novembre, l'objectif est de faire vivre l'histoire, après assimilation des causes, faits et conséquences de la Première Guerre mondiale, au travers un travail d'écriture et de jeu scénique dans des groupes d'élèves mixtes franco-allemands.
Après le travail préparatoire mené en classe dans les différentes matières (essentiellement en cours de langue et en cours d'histoire), la venue des partenaires allemands donnera aux élèves francais l'occasion d'exposer les faits propres à un certain nombre de lieux de mémoire de leur territoire. Il s'agira plus particulièrement de s'intéresser à des lieux de mémoire qui ne sont pas forcément les plus connus du grand public. Le collège francais se situant dans la Marne, à proximité de l'ancien front de l'Ouest, le choix des sites est riche.
Des groupes binationaux devront ensuite travailler sur un projet scénique qui s'inspire d'un lieu précis: la tâche sera d'élaborer un texte, l'apprendre, le jouer. En dehors du lieu et de sa signification historique, dont il faudra obligatoirement tenir compte, aucune contrainte de contenu ne sera donnée afin de libérer l'imagination et la créativité des jeunes. La saynète finalisée et répétée devra être jouée et filmée in situ lors de deux excursions qui permettront aux élèves de non seulement visiter, mais aussi s'approprier ces lieux.
Durant la deuxième phase du projet, le groupe franco-allemand se retrouvera en Allemagne pour aller à la rencontre de la génération qui a encore des souvenirs de la Deuxième Guerre mondiale et réaliser des interviews avec ces témoins. Auparavant, il faudra sensibiliser les élèves à l'approche des personnes âgées et des limites que peuvent présenter ces témoignages en tant que documents historiques. Afin de mener à bien ce travail, les élèves devront élaborer un questionnaire. Ils s'adresseront autant que possible aux personnes de leur environnement familial, le panel des témoins pouvant être élargi à d'autres contacts, par exemple par l'intermédiaire des maisons de retraite.
L'ensemble du projet devra donner lieu à des traces écrites, visuelles et auditives sous des formes diverses (publication sur les sites Internet des deux établissements, de l'OFAJ, diaporama, brochure avec le texte des éxposés, des saynètes et des photos élaborés par et pour chaque participant, voire reportage filmé).
Programme
en novembre 2014:
17 novembre travail commun, exposés sur les sites de mémoires
18 novembre élaboration et répétition des saynètes
19 novembre excursion et présentation des saynètes (Argonne, Suippes)
20 novembre excursion et présentation (Sud-Ouest marnais, Reims)
21 novembre bilan
Déroulement du projet
Gebunden an die zahlreichen Erinnerungsorte in der Marne-Region sollten die Schüler eine kreative Arbeit in Form eines szenischen Spiels entwickeln, am historischen Ort präsentieren und dokumentieren. Während dieser Projektgedanke bei den französischen Schülern schon im Vorlauf spontan Zustimmung auslöste, war auf deutscher Seite die Reaktion zunächst sehr verhalten. Lohnt es sich überhaupt, das Thema Erster Weltkrieg genauer un din anderer Form zu betrachten? Hier war Aufklärungsarbeit zu leisten, wobei die zahlreichen Gedenkveranstaltungen und zunehmende Präsenz des Themas in den Medien zu Hilfe kamen. Das Angebot wurde neben Stufe 10, ursprüngliche Zielgruppe, auf Schüler der Stufe 8 erweitert, die gerade dem kreativen Aspekt gleich begeistert begegneten. Mittels Fragebogen wurden dann die Austauschpartner zugeordnet, die vor Beginn des Projekts schriftlich Kontakt aufnahmen.
Der erste Projekttag stand im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens, des Abbaus von Hemmungen, wichtig gerade im Hinblick auf die Inszenierungen, und der Hinführung zum Thema. In einer ersten Phase wurden die Namen gelernt und kleine Aufgaben in zufällig zusammengesetzten Tandems gelöst. Die Schüler sollten nicht nur mit ihrem corres, sondern mit wechselnden Partnern uns so mit möglichst vielen Gruppenmitgliedern handeln. Mit der zweiten Phase kam mehr Bewegung ins Spiel, denn die Schüler sollten sich zu Musik frei im Raum bewegen und bei dem Ruf déclaration de guerre in der Bewegung erstarren. Es zeigte sich, wie wichtig Übungen zum Abbau von Hemmungen sind. Sich frei und individuell bewegen zur Musik kam für die Jugendlichen nicht oder nur sehr zögerlich in Frage. Besser gelang eindeutig die Polonaise, die sich spontan und eben gemeinsam formierte. Nach dem Prinzip Obstsalat (s. Sprachanimation) wurde dann thematisch relevantes Vokabular bewusst gemacht und wieder in Bewegung umgesetzt. Wortschatzarbeit nach dem Bingoverfahren schloss sich an. Nach dieser Kennenlernphase hatte sich in der Gruppe und gegenüber den Partnern eine so positive Haltung etabliert, die das ganze Projekt trug.
In der dritten Phase stellten die französischen Schüler in deutscher Sprache die Erinnerungsorte vor, die Ziel der Exkursionen waren und im Mittelpunkt der szenischen Darstellungen stehen sollten: Butte de Vauquois und Minenkrieg, Camp Moreau und Leben hinter der Frontlinie, Sodatenfriedhof von La Crouée, Denkmal von Mondément, wo der deutsche Vormarsch gestoppt wurde, Reims und Brand der Kathedrale. Anschließend konnten Dossiers zu den einzelnen Zielen und Themen eingesehen werden, um sich bereits auf mögliche Szenenvorschläge einzustellen und erste Präferenzen zu erkennen.
Nach der Mittagspause ging es weiter mit Übungen zur non-verbalen Kommunikation, Gefühle wurden ohne Worte dargestellt und imitiert, wobei es eben auf eine entsprechende Ausdrucksstärke von Mimik und Gestik ankam. Darum ging es auch in der nächsten Phase, den szenischen Improvisationen. Bi-nationale Vierergruppen erhielten eine Situationskarte und stellten nach kurzer Absprache Situationen an der Front und hinter der Front mimisch. Die anderen Teilnehmer mussten die Szene erraten: 10 Szenen zur Auswahl, darunter Feldpost kommt/Kartenspielen/Niemandsland erkunden bzw. Benachrichtigung, dass der Vater gefallen ist/Schlangestehen vor der Fleischerei/Heimaturlaub.
In der letzten Phase fanden sich die Schüler nach Affinität in bi-nationalen Gruppen zusammen, häufig mit dem eigenen corres, aber auch in anderen Konstellationen, bestimmten einen Erinnerungsort und ein grobes Raster für ihre Szene und begannen erste Sätze zu formulieren. Folgende Orte und Themen wurden ausgewählt:
1) Minen/Butte de Vauquois
2) Verbrüderung/Butte de Vauquois
3) Streit am Kiosk/Camp Moreau
4) Kontakt zur Zivilbevölkerung/Camp Moreau
5) Parallele Welten (Soldaten denken an Zuhause - Frauen denken an ihre Männer)/Camp Moreau
6) Ungeziefer/Camp Moreau
7) Suche nach Mackes Grab/La Crouée
8) Am Grab des (Ur-)Großvaters/La Crouée
9) Versorgungslage der Zivilbevölkerung/Reims
10)Wiederaufbau der Kathedrale: pro und contra/Reims
Für das Denkmal von Mondément fand sich keine Gruppe. Im Vergleich zu den anderen Themen und Zielen bot es aus Sicht der Schüler weniger Interpretationsspielraum, der historische Rahmen war enger gefasst. Vermutlich spielen auch Gestaltung des Denkmals selbst, verwendete Symbole, dargestellte Personen eine Rolle, die die Schüler nicht unmittelbar ansprachen.
Nach der Aufwärmphase, auch wieder zur Funktion von Mimik und Gestik, stand der zweite Projekttag ganz im Zeichen der Ausarbeitung der Szenen in deutscher und französischer Sprache. Die Texte sollten bereits weitestgehend auswendig gelernt werden und ein erster Probendurchlauf zeigte, welche Formulierungen oder welche "schauspielerischen" Leistungen noch verbessert werden konnten. Am späten Nachmittag fand die Generalprobe mit Kostümen statt, die für zusätzliche Spannung und Aufregung, natürlich auch für Heiterkeitsausbrüche sorgte. Aber alle machten mit, suchten sich möglichst passende Kostüme aus, dachten über Requisite nach, die es noch daheim zu besorgen galt.
Die Vorgabe, eine deutsche und eine französische Version zu erstellen, führte zu einem regen Austausch über sprachliche Mittel, Fragen nach Vokabeln konnten häufig untereinander geklärt werden, sodass die Lehrer kaum als dictionnaire ambulant gefragt waren. Unsere Aufgabe bestand vor allem darin, auf inhaltlicher Ebene Hilfestellung zu leisten, Anregungen zur Vertiefung und Ausweitung der jeweiligen Thematik zu geben, immer wieder den historischen Kontext bewusst zu machen. Bei dem schwierigen Versuch, die Ängste und Nöte wenigstens in Ansätzen nachzuempfinden und in Worte zu fassen, zeigten sich eben auch Grenzen der Empathiefähigkeit.
Umso wichtiger wurden die Exkursionen, die einen Motivationsschub mit sich brachten und die den vor Ort gespielten Szenen eine eindringlichere Qualität verliehen, die ihnen im Klassenzimmer noch fehlte und auch den Schülern bewusst wurde. Sie waren eifrig bemüht, sich richtig zu präsentieren, Anachronismen zu vermeiden (keine Armbanduhr, keine Turnschuhe), Szenen zu wiederholen, wenn sie sie nicht zufrieden stellten, mehrere Einstellungen und Aufnahmen von den Szenen zu machen. Die während des Spiels aufgenommenen Fotos dienten als Grundlage für die Fotoromane, die am letzten Projekttag fertig gestellt wurde.
Die Besichtigung der historischen Stätten war z.T. mit einer Führung in deutscher und französischer Sprache (Butte de Vauquois, Camp Moreau, Reims) verbunden, so wurde den Schülern die Bedeutung des jeweiligen Ortes als Kriegsschauplatz erklärt. Besonders eindringlich geschah dies auf der Butte de Vauquois, wo wir, mit Helm und Taschenlampe ausgerüstet, Teile des für den Minenkrieg angelegten Tunnelsystems erkundeten. Der Gedanke, in diesen Tunneln tage- oder wochenlang ausharren zu müssen, hat die Jugendlichen sicher entsetzt ihnen aber auch ansatzweise gezeigt, wie Krieg aussehen kann. Außerdem wurde deutlich, wie sich die Lage der Frontsoldaten auf beiden Seiten ähnelte. Das zweite Ziel am ersten Exkursionstag war das Camp Moreau, ein deutsches Lager hinter den Linien, das heute ehrenamtlich in Stand gehalten und restauriert wird. Die Zeitplanung kam an diesem Tag durcheinander, denn sowohl die Führungen, die jedem guide ein besonderes Anliegen waren, als auch die Inszenierungen der Schüler dauerten länger als geplant. So mussten wir die Fahrt nach La Crouée verschieben.
Der zweite Exkursionstag begann dann mit dem Besuch auf dem Soldatenfriedhof von La Crouée, der deutsche und der französische liegen nebeneinander. Der beklemmenden Ruhe, die von Soldatenfriedhöfen ausgeht, konnten auch wir uns nicht entziehen, gerade nach dem, was wir am Vortag vom Leben und Sterben an der Front erfahren hatten. Die beiden Szenen, die hier gespielt wurden, widmeten sich der Frage des Gedenkens heute, der Frage, was uns das heute noch angeht.
Die geplante Fahrt nach Mondément wurde gestrichen, da sich keine Gruppe für dieses Thema entschieden hatte. Stattdessen fuhren wir von La Crouée aus zu einer Anhöhe, der Main de Massiges, wo Schützengräben und die sie umgebende Mondlandschaft erhalten werden. Tafeln wiesen darauf hin, dass hier noch 2013 menschliche Überreste gefunden worden waren. Mittags ging es nach Mancy, südlich von Reims, zu einem kleinen Restaurant im Stil des beginnenden 20.Jh. Die Schüler ließen sich von den Zeugnissen der Vergangenheit allerdings wenig beeindrucken. Sie hatten Hunger und genossen das Essen in gemeinsamer Runde. Solche Brüche gehören auch mit dazu.
Die nächste Etappe war Reims. Fotoausstellungen in und vor der Kathedrale zeigten Bilder der Zerstörungen in der ville martyre, die deutsche Schüler eher mit den Bildern von deutschen Städten nach dem Zweiten Weltkrieg verbinden. Zerstörung und Wiederaufbau wurden dann auch während der Stadtführungen mit dem Themenschwerpnukt Erster Weltkrieg exemplarisch erläutert.
Am letzten Projekttag stellten die Gruppen ihre Arbeitsergebnisse fertig. Die Texte wurden in deutscher und französischer Sprache schriftlich und mündlich korrigiert, zuerst und vor allem gegenseitig und nur wenn nötig mit Unterstützung durch die Lehrkräfte, und dann festgehalten. Aus den Fotos, die bei den Präsentationen der Szenen vor Ort aufgenommen worden waren, trafen die Schüler eine Auswahl, um ihre Szene in Form eines Fotoromans zu dokumentieren, eine Aufgabe, die an diesem Tag viel Zeit beanspruchte, in den Gruppen wieder zu lebhaften Diskussionen aber auch konzentrierter Arbeit führte. Nach Fertigstellen der Dokumente hatten alle das Gefühl, etwas geleistet zu haben. Abschließend formulierten alle Schüler einen Kommentar zum Projekt.
Die Bilanz, die sowohl Schüler als auch Lehrer am Ende zogen, war äußerst positiv. Der kreative Ansatz wurde gelobt, hatte er doch einen neuen, unmittelbareren Umgang mit dem Thema gefordert. Gerade die deutschen Schüler haben ein historisches Kapitel entdeckt, das so intensiv im Geschichtsunterricht nicht behandelt wird, was sicher in der Art der Umsetzung auch für die französische Seite gilt. Kritikpunkte, wie etwa Führung zu lang, diese oder jene Übung nicht gefallen, kann man dabei fast vernachlässigen. Die gemeinsame Arbeit in den deutsch-französischen Gruppen und die gemeinsame Verantwortung für das Ergebnis wurden als motivierend empfunden. Die französischen Schüler mit Deutsch als 1. Fremdsprache konnten ihre höhere Sprachkompetenz einbringen, die deutschen Schüler ihre Erfahrung mit Gruppenarbeit. Einig waren sich alle in einem Punkt: da sich die Schüler sehr gut verstanden haben, hätten sie gerne mehr (Frei-)Zeit miteinander verbracht.
Die sprachliche und inhaltliche Qualität der Szenen ist nicht einheitlich. Bei der Zusammensetzung der Gruppen haben wir von Lehrerseite nicht eingegriffen, um sprachlich oder kognitiv kompetente bzw. weniger kompetente Schüler zusammenzubringen. Die Gruppen sollten sich allein nach Affinität zusammensetzen, was das Arbeitsklima innerhalb der Gruppe günstig beeinflusste, aber nicht immer die Qualität der Ergebnisse, denn gegenseitige Korrekturen wurden auch großzügig gehandhabt. Anregungen und Korrekturen von unserer Seite wurden in den Gruppen unterschiedlich aufgenommen. Die Notwendigkeit sprachliche Fehler zu korrigieren stand außer Frage, bei Anregungen zu inhaltlicher Überarbeitung sah das schon anders aus. Natürlich wurden sie dankend angenommen, aber nicht immer umgesetzt, da die Schüler z.T. sehr genaue Vorstellungen von ihrer Szene hatten und ihre Ideen durchaus selbstbewusst vertreten konnten. Wir mussten nun selbst die gestalterische Freiheit achten, die wir von Anfang an zugestanden hatten.