Der Verwaltungsrat des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) hat am 9. Dezember 2016 im Rahmen seiner 12. Sitzung in Paris den Orientierungsbericht 2017-2019 und den Haushalt 2017 verabschiedet.


Die Sitzung wurde vom französischen Minister für Stadtentwicklung, Jugend und Sport, Patrick Kanner, und dem deutsche Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Dr. Ralf Kleindiek, geleitet. Sie bekundeten ihre Verbundenheit mit der Arbeit des DFJW im Dienste Europas und der europäischen Bürgerschaft. Respekt, Toleranz und gegenseitiges Verständnis müssten in jeder Generation neu erlernt werden. Das gelte besonders für benachteiligte junge Menschen, für die der Zugang zu einer Austauscherfahrung mit dem Partnerland oft mit hohen Hürden verbunden ist. Das DFJW und seine Partner leisteten mit ihrer erfolgreichen Arbeit einen entscheidenden Beitrag, um Radikalisierungstendenzen und populistischen europafeindlichen Diskursen bei jungen Menschen entgegenzuwirken. Auch die übrigen Mitglieder des Gremiums hoben die Bedeutung von Mobilitätserfahrungen für die persönliche und berufliche Entwicklung junger Menschen im deutsch-französischen und aktuellen europäischen Kontext hervor. Die Arbeit des DFJW strahle inzwischen auch auf andere Regionen aus, wie die vom DFJW beratend begleitete Gründung eines Jugendwerkes von sechs Staaten auf dem westlichen Balkan in diesem Jahr gezeigt habe.


In diesem Sinne begrüßten die Mitglieder des Verwaltungsrates auch die im DFJW bisher unternommenen Anstrengungen, die Zielgruppen noch mehr auszuweiten. „Interkulturelles Verständnis ist eine Grundvoraussetzung für ein starkes Europa. Die im Orientierungsbericht 2017-2019 formulierten Zielsetzungen sind ganz reale Beiträge, damit sich alle jungen Menschen als aktiver Teil der Gesellschaft in Deutschland und Frankreich verstehen. Die Strategie, bis 2020 20 Prozent junge Menschen mit besonderem Förderbedarf in Programmen des DFJW zu unterstützen, fügt sich nahtlos in die Zielsetzungen ein“, unterstrichen DFJW-Generalsekretär Dr. Markus Ingenlath und DFJW-Generalsekretärin Béatrice Angrand. Aufgabe des DFJW und seiner Partner bleibe es daher, für mehr Vielfalt bei der Teilnehmerschaft von DFJW-Programmen Sorge zu tragen, die aktive Teilhabe junger Menschen zu fördern und sie in der Sprachpraxis zu unterstützen. Der Verwaltungsrat verabschiedete außerdem Ergänzungen zu den Richtlinien für die Fördervergabe, neue Indikatoren zur Erfolgsmessung der Arbeit des DFJW und Maßnahmen zum Erhalt der Dienstgebäude in Paris und Berlin.


Das DFJW ist eine unabhängige Internationale Organisation, an deren Spitze ein Verwaltungsrat steht, der aus 14 Mitgliedern der Regierungen, der Parlamente, der Länder bzw. Regionen sowie der Dachverbände für die Jugendarbeit in Deutschland und Frankreich zusammengesetzt ist und einmal im Jahr tagt. Den Vorsitz haben die für Jugendfragen zuständigen Ministerinnen und Minister beider Länder – ein Beirat steht dem Verwaltungsrat beratend zur Seite.