Seit 1963 brachte das DFJW mehr als sieben Millionen Jugendliche aus beiden Ländern zusammen Was verbindet Stefan Aust, Monika Griefahn, den Bürgermeister von Paris und den Bischof von Troyes? Der Spiegel-Chefredakteur, die Politiker und der Würdenträger haben alle an einem Austausch des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) teilgenommen. Am 5. Juli feiert das Jugendwerk sein 40-jähriges Bestehen. 450 junge Köche, Künstler, Handwerker, Designstu-denten und Musiker aus beiden Ländern gestalten unter der künstlerischen Leitung des slowaki-schen Mimen Milan Sladek den Rahmen für die Feier in Cap d'Ail an der Côte d'Azur, wo das DFJW seit 40 Jahren Begegnungen organisiert. 300 Gäste aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Ju-gendarbeit sind geladen, darunter der französische Minister für Jugend, Erziehung und For-schung und Ko-Präsident des Kuratoriums des Jugendwerks Luc Ferry. In vier Jahrzehnten sind sich über das DFJW mehr als sieben Millionen junge Deutsche und Franzosen begegnet, haben gemeinsam die Sprache und Kultur des Anderen entdeckt. Jedes Jahr fördert das DFJW 7.000 Begegnungen mit 200.000 Jugendlichen. Die Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerks am 5. Juli 1963 in Bonn folgte der Un-terzeichnung des Elysée-Vertrags vom 22. Januar 1963 über die deutsch-französische Zusam-menarbeit. Der Gründungsauftrag des Jugendwerks lautete, „die Bande zwischen der Jugend der beiden Länder enger zu gestalten und ihr Verständnis füreinander zu vertiefen". Hierzu soll es den Jugendaustausch anregen, fördern und auch selbst durchführen. Dazu gehören heute Schü-ler- und Studentenaustausch, Partnerschaften von Städten und Regionen, Praktika, beruflicher Austausch, Seminare, Sportbegegnungen, Deutsch- und Französischkurse, Forschungsarbeiten und vieles mehr. Das DFJW hilft seinen Partnern, den Trägern der Jugendarbeit und den Schul-behörden beider Länder bei finanziellen, pädagogischen und sprachlichen Fragen des Aus-tauschs. Es unterstützt sie bei der inhaltlichen Vorbereitung und Analyse der Begegnung, infor-miert und berät sie. An zahlreichen Initiativen, die den Dialog zwischen deutschen und französi-schen Jugendlichen fördern und einen Beitrag zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen leisten, ist das DFJW ebenfalls beteiligt. Der Bedarf an gemeinsamen Projekten über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg ist nach Auffas-sung des Jugendwerks in einem zusammenwachsenden Europa größer denn je. Das DFJW stellt dafür sein dichtes Netz an Partnern und seine langjährige Erfahrungen mit Jugendbegegnungen in Deutschland, Frankreich und anderen europäischen Länder zur Verfügung. Babette Nieder, Generalsekretärin des DFJW, erklärt anlässlich des Jubiläums: „Europa steht vor einer neuen Herausforderung. Eine europäische Verfassung muss von den Bürgern akzeptiert und gelebt werden. Eine europäische Bürgerschaft kann nur durch Begegnung, durch gemeinsame Erleb-nisse und gegenseitige Verständigung entstehen. Dazu kann das Jugendwerk seinen Beitrag leisten. Wäre es nicht vor 40 Jahren von weitsichtigen Pionieren gegründet worden, musste man es heute neu erfinden." Das DFJW sieht es heute als seine Aufgabe an, Jugendlichen Schlüsselkompetenzen für die europäische Verständigung und interkulturelle Erfahrungen zu vermitteln. Darüber hinaus will das Jugendwerk, sein Knowhow an Drittländer weitergeben, vor allem an die Länder Osteuropas und des Mittelmeerraums. Neben der Festveranstaltung in Cap d'Ail organisiert das DFJW mit Trägern der Jugendarbeit aus beiden Ländern eine Reihe von Veranstaltungen unter dem Motto „40 Projekte für 40 Jahre". Den Abschluss des Jubiläumsjahres wird Ende Oktober ein europäisches Jugendfestival in Aix en Provence bilden. Weitere Informationen zur Geschichte und den Aktivitäten des Jugendwerks sowie zur Festver-anstaltung in Cap d'Ail finden Sie im Internet unter www.dfjw.org.