In Paris werden heute die Regierungschefs von Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien den Gründungsvertrag des Regional Youth Cooperation Office (RYCO) des westlichen Balkans in Anwesenheit der deutschen Bundeskanzlerin, des französischen Staatspräsidenten und des österreichischen Bundeskanzlers unterzeichnet. Damit erreicht der 2014 der von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich der der Berliner West-Balkan-Konferenz initiierte Gründungsprozess seinen formalen Abschluss. Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) diente mit seinen Programmen auf dem Balkan nicht nur als Inspirationsquelle, sondern trug durch seine Expertise im Bereich des interkulturellen Austauschs unter Jugendlichen und im zivilgesellschaftlichen Aussöhnungsprozess entscheidend zum Gelingen dieses Projekts bei.


Generalsekretär Dr. Markus Ingenlath und Generalsekretärin Béatrice Angrand, die die vorbereitenden Arbeitsgruppensitzungen aktiv begleitet hatten, zeigen sich erfreut über die Entstehung dieser Schwesterorganisation: „Gerade zu einem Zeitpunkt, an dem Europa vor eine Zerreisprobe gestellt ist, ist die erfolgreiche Gründung dieses Jugendwerks ein Meilenstein der grenzübergreifenden Zusammenarbeit, ein wichtiges Zeichen der Völkerverständigung und des Friedens. Wir sind stolz, dass die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen und insbesondere des Jugendaustausches, deren außergewöhnlicher Charakter nur allzu oft vergessen wird, auch heute noch eine solche Strahlkraft besitzt. Sie beweist, dass aus Feindschaften zwischen Völkern enge Freundschaften wachsen können.“


Der Sitz dieses neuen Jugendwerks, das zur Versöhnung zwischen den Jugendlichen der ex-jugoslawischen Länder sowie Albaniens beitragen soll, wird sich in Tirana befinden, in den anderen beteiligten Ländern werden regionale Kontaktstellen aufgebaut. Um die Jugendlichen aus der Zivilgesellschaft so direkt wie möglich in den Entwicklungsprozess einzubeziehen, werden sie im Governing Board die Hälfte aller Sitze innehaben.


Im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung kommen Vertreter der Jugend des westlichen Balkans, unter anderem ehemalige Programmteilnehmer des DFJW, in Paris mit den Jugendministern ihrer Länder sowie dem französischen Minister für Städtebau, Ju-gend und Sport Patrick Kanner zusammen, um ihnen ihre Empfehlungen für die weitere Umsetzung des RYCO vorzustellen.


Seit dem Jahr 2000 unterstützt das DFJW im Rahmen einer unter anderem vom Auswärtigen Amt und dem französischen Außenministerium geförderten Initiative, den Austausch zwischen jungen Menschen aus Deutschland, Frankreich und Südosteuropa mit trilateralen Programmen, an denen bereits 11.000 Jugendliche teilgenommen haben.


Dokument