Wie kann man Kindern im Vorschulalter einen ersten Kontakt zu einer anderen Sprache und Kultur ermöglichen? Wie gelingt es, eine interkulturelle Annäherung kindgerecht zu gestalten, ohne dabei in Stereotypen zu verfallen?

Ein konkreter Versuch ist die deutsch-französische Kinderkiste, die das DFJW für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren entwickelt hat und die seit vier Jahren in beiden Ländern eingesetzt wird. Ein binational besetztes Forschungsteam hat dieses Projekt wissenschaftlich begleitet und den Einsatz in deutschen Kindertageseinrichtungen sowie französischen écoles maternelles beobachtet. Sie sind dabei der Frage nach der (Aus-)Wirkung der Kinderkiste in den unterschiedlichen pädagogischen, methodischen und institutionellen Kontexten nachgegangen.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden am Mittwoch, den 2. Dezember 2015 um 16.00 Uhr im Institut Français München vorgestellt.
Die beteiligten Forscher/innen Gilles Brougère (Université Paris 13), Angelika Kubanek (TU Braunschweig), Julia Putsche (Université de Strasbourg) und Dominique Macaire (Université de Nancy) werden bei der Präsentation anwesend sein. Das DFJW wird bei dieser Gelegenheit die deutsch-französische Kinderkiste vorstellen. Die Eröffnung der Vorstellung erfolgt durch den französischen Generalkonsul Jean-Claude Brunet und den Generalsekretär des Deutsch-Französischen Jugendwerks, Dr. Markus Ingenlath.

Im Vorfeld werden bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, den 2. Dezember 2015 um 14.30 Uhr im städtischen Haus für Kinder (Müllerstr. 5, 80469 München) verschiedene Kooperationskonzepte, Programme und Fördermöglichkeiten im Bereich der frühkindlichen Bildung im Raum München vorgestellt. Dazu gehört unter anderem das Pilotprojekt „Französisch-Schnupperkurse in den Münchner städtischen Kindertages- einrichtungen“. Dieses offene, inklusive Konzept spricht sowohl deutschsprachige Kinder als auch solche mit bi- oder multilingualem Hintergrund an. Außerdem wird eine neue institutionelle Partnerschaft zwischen der Landeshauptstadt München und der französischen Partnerregion Provence-Alpes-Côte d’Azur (Académie de Nice) im Bereich der Mobilitäts- und Nachwuchsförderung vorgestellt.
Anwesend sind der französische Generalkonsul Jean-Claude Brunet, Dr. Markus Ingenlath (Generalsekretär des DFJW), Julia Gottuck (Projektbeauftragte für frühkindliches Lernen, Referat für Interkulturelle Aus- und Fortbildung, DFJW), Pierre Fabre (Fachberater Fremdsprachen, französisches Bildungsministerium), Dr. Christine Fourcaud (Sprach- und Bildungsattachée der französischen Botschaft), Nathalie Guegnard (Leiterin Sprach- und Bildungskooperation, Französische Botschaft), sowie Dr. Eleonore Hartl-Grötsch (Betriebsleitung der städtischen Kindertageseinrichtungen im Referat für Bildung und Sport). 

Für das Deutsch-Französische Jugendwerk ist die Förderung des interkulturellen Lernens in der frühkindlichen Bildung wichtiger Bestandteil seines Programmangebots, so Generalsekretär Dr. Markus Ingenlath: „Der frühe Kontakt zu einer anderen Sprache und Kultur eröffnet den Kindern spielerische Zugänge zu dem, was zunächst für sie fremd ist. Dies erleichtert die Herausbildung einer europäischen Identität, bevor sich überhaupt Barrieren, Ängste und Vorurteile bilden können. Die begleitende Arbeit von bilateral zusammengesetzten Forscherteams ermöglicht die Verbesserung bestehender Konzepte und die Einarbeitung ihrer gewonnenen Erkenntnisse in das Weiterbildungs- und Förderprogramm des DFJW.