Kontext


Anlässlich des Gedenkens an das Ende des Ersten Weltkriegs (1914-1918) werden zu einer internationalen Jugendbegegnung vom 14.-18. November 2018 in Berlin 500 Jugendliche aus Deutschland, Frankreich, weiteren Ländern der Europäischen Union (insbesondere aus Ostmitteleuropa) sowie aus der östlichen und südlichen EU-Nachbarschaft zusammen kommen (darunter 400 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 22 Jahren sowie 100 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 16 Jahren).


Nach den deutsch-französischen Gedenkfeierlichkeiten mit einer starken Beteiligung junger Menschen aus beiden Ländern am Hartmannsweilerkopf (2014) und in Verdun (2016), initiiert von Frankreich und durchgeführt von der Mission du Centenaire de la Première Guerre Mondiale, soll zum Abschluss des deutsch-französischen Gedenkzyklus eine große gemeinsam geplante Jugendbegegnung erstmals auch in Berlin stattfinden und damit die Gegenseitigkeit des Gedenkens zwischen beiden Ländern unterstreichen.



Ziele


Ziel der Jugendbegegnung in Berlin ist die multiperspektivische Auseinandersetzung mit den Ereignissen vor 100 Jahren sowie deren Auswirkungen auf die beteiligten Länder und deren Gesellschaften bis heute. Dabei sollen das Thema Frieden in Europa im Vordergrund stehen, aber auch die Zukunft des Kontinents und die Bedeutung europäischer Werte. Hierfür stellen das DFJW und seine Partner ihre Instrumente der Friedenspädagogik, der Erinnerungsarbeit und des interkulturellen Lernens zur Verfügung. Die teilnehmenden Jugendlichen arbeiten gemeinsam in Workshops zum übergeordneten Thema „Der Frieden in Europa – für die nächsten 100 Jahre“ sowie zu friedenspädagogischen, künstlerischen und kreativen Aufgaben, Diskussions-Panels oder Performances.


Die Gruppe setzt sich aus 400 Jugendlichen im Alter von 18 bis 22 Jahren und 100 Schülerinnen und Schülern (den „100 Botschafterinnen und Botschaftern für den Frieden“) im Alter von 15 bis16 Jahren zusammen. Letztere werden im Zuge eines Gymnasial-Wettbewerbs ausgewählt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten möglichst aus unterschiedlichen sozialen Umfeldern stammen. Die Arbeitssprache wird Englisch sein, aber durch Französisch und Deutsch ergänzt und die Mehrsprachigkeit der Teilnehmerschaft wertgeschätzt. Hierfür werden Sequenzen der Sprachanimation eingeplant, um die Gruppe für Spracherwerb zu sensibilisieren und die interkulturelle Dimension der Begegnung zu stärken.


Am Ende der Begegnung soll eine gemeinsam erarbeitete Erklärung der Jugendlichen entstehen, die auf den Vorarbeiten der 100 Gewinnerinnen und Gewinner des Schulwettbewerbs „100 Ideen für den Frieden“ aufbaut. Die Erklärung wird die Wünsche der 500 Jugendlichen für die Ausgestaltung einer friedvollen Zukunft für Europa und seiner Nachbarschaft zusammenfassen, und in einem öffentlichkeitswirksamen Rahmen an hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Politik übergeben werden.



Rekrutierung der Teilnehmenden


Um die soziale Vielfalt der 500 Teilnehmenden zu garantieren, werden diese aus formellen und informellen Bildungsbereichen mit Hilfe unterschiedlicher Methoden rekrutiert: 400 Jugendliche werden über eine offene, dezentrale Ausschreibung des DFJW und seines Partnernetzwerks rekrutiert. Dieses Netzwerk besteht aus den bilateralen Jugendorganisationen Deutschlands und weiteren Partnerorganisationen in Deutschland, Frankreich und Europa. Die Teilnehmenden bewerben sich direkt über ein Online-Formular auf der DFJW-Webseite. Diese Teilnehmergruppe wird im Alter von 18 bis 22 Jahre sein und wird nach dem Konzept der konzentrischen Kreise ausgewählt: Deutschland und Frankreich: jeweils 30 Teilnehmende, EU-Länder: 170 (davon Polen 30), EU-Beitrittskandidaten: 70 und EU-Nachbarschaft (östlich/südlich):70.


Die 100 „Botschafterinnen und Botschafter für den Frieden“ werden über den Schulwettbewerb „100 Ideen für den Frieden“ des IFA ausgewählt. Der Wettbewerb wird in Schuleinrichtungen mit dem Fach Deutsch in Frankreich und dem Fach Französisch in Deutschland durchgeführt (s. Netzwerk AEFE, ZFA, Campus AEFE/ZFA, Label France Education), in den französischen Schulbezirken, den 16 Bundesländern sowie in Schulen einiger mitteleuropäischer Länder (Polen, Tschechien, Rumänien und Kroatien). Dabei sind keine Kontingente nach Land vorgesehen, um den Wettbewerbscharakter des Projekts nicht zu gefährden. Der Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe (allgemeinbildende und berufsbildende Schulen) im Alter von 15 bis 16 Jahren. Die Aufgabenstellung wird darin bestehen, 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 100 Vorschläge für eine Zukunft in Frieden zu erarbeiten.


Die Methodik des Wettbewerbs besteht in der Organisation von Gesprächsdebatten bzw. eines Rhetorik-Wettbewerbs in den Schulen, welche die Auswahl der 100 Botschafterinnen und Botschafter für den Frieden zum Ziel haben, die dann die 100 Schulen repräsentieren.


Vorgehensweise und Arbeitsetappen:


  • Vorstellung des Wettbewerbs in den verschiedenen schulischen Einrichtungen durch Flyer, Videos, Infomaterial etc.

  • Die Bewerbung für die Teilnahme erfolgt online über eine Website des IFA

  • Die Klassen entwickeln eigenständig Ideen und Vorschläge, um anschließend eine Schülerin oder einen Schüler als „Friedensbotschafterin oder Friedensbotschafter“ zu wählen, die/der an der großen Jugendbegegnung in Berlin teilnehmen wird

  • Eine Jury wird einberufen, bestehend aus politischen Persönlichkeiten, Intellektuellen oder Künstlern.

  • Jedes Jurymitglied erhält 10 Vorschläge für den Frieden und wird einen davon auswählen. Diese 10 Vorschläge (aus insgesamt 100 Vorschlägen) werden im Rahmen der Jugendbegegnung mit den anderen 400 Teilnehmenden diskutiert.

Projektsteuerung und -finanzierung


Eine Steuerungsgruppe, bestehend aus Auswärtigem Amt, Mission du Centenaire, Französischer Botschaft/IFA/AEFE, Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge (VDK), Office national des anciens combattants et victimes de guerre (ONACVG, französische Partnerorganisation des VDK) und dem DFJW, legt die Grundlinien des Programms der Jugendbegegnung fest, achtet auf die Verknüpfung der beiden Projekte, validiert die Teilnehmerschaft und wacht über die politische Dimension der Jugendbegegnung.


Darüber hinaus sind weitere zivilgesellschaftliche und staatliche Organisationen aus Deutschland und Frankreich (bilaterale Jugendorganisationen aus Deutschland, Vereine, Vertretung der EU-Kommission, Botschaften etc.) als Projektpartner willkommen.


Die Finanzierung der Vorbereitungen sowie der Großveranstaltung in Berlin, einschließlich der Reisekosten der Teilnehmenden, erfolgt durch das Auswärtige Amt. Die Kosten des Schulwettbewerbs trägt das IFA. Projektträger ist das DFJW, das als Projektverantwortlicher für das Projektmanagement der Jugendbegegnung zuständig ist und gemeinsam mit dem IFA die Teilnahme der 100 Friedensbotschafter an der Jugendbegegnung koordinieren wird.



Eckpunkte des Programms


Thematische Koordination


Die thematischen Schwerpunkte beider Projekte verfolgen eine gemeinsame Richtung. Eine enge Abstimmung bei der Ausarbeitung der Fragestellungen des Schulwettbewerbs durch das IFA und der inhaltlichen Konzeption der pädagogischen Workshops der Jugendbegegnung durch das DFJW ist vorgesehen.


Rolle der 100 Schülerinnen und Schüler


Die 100 Gewinnerinnen und Gewinner des Schulwettbewerbs haben sich an ihren Schulen bereits einige Monate vor der Jugendbegegnung intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern diskutiert. Diese Vorarbeiten werden im Rahmen der Jugendbegegnung gewürdigt, indem sie ihre Kenntnisse und Recherchen zum Thema in die pädagogischen Workshops einfließen lassen können.


Gemeinsame Abschlussveranstaltung


Den Höhepunkt der Jugendbegegnung bildet die Abschlussveranstaltung in Präsenz hochrangiger Politikerinnen und Politiker aus Deutschland, Frankreich und ggfs. der EU. Hier werden die 10 Vorschläge für eine friedliche Zukunft in Europa, die auf der Grundlage der „100 Ideen für den Frieden“ dann von den 500 Teilnehmenden gemeinsam erarbeitet wurden, vorgetragen und anschließend an die politischen Entscheidungsträger übergeben sowie die Ergebnisse der Jugendbegegnung vorgestellt.



Kontakt:


DFJW: Isabel Schäfer, schaefer@dfjw.org, Tel: + 49 30 288 757 – 67


IFA: Myriam Grafto, myriam.grafto@diplomatie.gouv.fr, Tel: + 49 30 590 03 92 07


 


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