Kontext

Mit der Covid-19-Pandemie mussten die vom DFJW mitorganisierten deutsch-französischen Begegnungen abgesagt oder digital durchgeführt werden. Die Pandemie war ein tiefer Einschnitt für diese non-formalen Bildungsprojekte. Sie sind das Herzstück der Arbeit vieler Verbände. Doch was genau bedeutet dieser Wechsel zu einem anderen „Begegnungskanal“? Welche Schwierigkeiten und Chancen ergaben sich für die Teams? Diese Fragen sind der Ausgangspunkt für das Projekt I-N-Jeu. Wir wissen, dass virtuelle Austausche die Konzeption von deutsch-französischen Jugendbegegnungen ergänzen und eine Fortsetzung des Austauschs im Anschluss an erste Begegnungen oder zwischen mehreren Präsenztreffen darstellen können.

Team und Forschungsfragen

Das deutsch-französische Forschungsteam besteht aus Forschenden in den Bereichen Sprachdidaktik und Angewandte Linguistik (Straßburg (LiLPa): Chloé Faucompré, Chloé Provot, Julia Putsche, Laurence Schmoll; Lothringen (ATILF): Anissa Hamza; Saarbrücken: Claudia Polzin-Haumann und Christina Reissner mit der Unterstützung von Luise Kwak für die Datenerhebung und Max Penth für die Analyse und Redaktion des Kapitels) an drei Hochschulen in der deutsch-französischen Grenzregion (Universität Straßburg und Universität Lothringen in Frankreich, Universität des Saarlandes in Deutschland). Das Team widmet sich folgenden Forschungsfragen:

  • Welche pädagogischen Aktivitäten wurden bei diesen virtuellen Treffen, die ursprünglich als Übergangslösungen gedacht waren, durchgeführt? Gab es Lernerfolge und wenn ja, welche (sprachlich/kulturell)?
  • Welches Potenzial bergen die Erfahrungen mit interkulturellen Online-Projekten für die Zukunft des Jugendaustauschs? 
  • Welche Formate für den digitalen Austausch eignen sich besonders für die non-formale Bildung? 

Ziele 

Das deutsch-französische Forschungsprojekt hat zunächst zum Ziel, in einem gesamtheitlichen Ansatz eine Bestandsaufnahme der verschiedenen von den Partnern des DFJW entwickelten Vorgehensweisen zu erstellen, um einen vollständigen Überblick über die verschiedenen Aktivitäten zu erhalten, die von den beteiligten Vereinen durchgeführt wurden. Mit anderen Worten: Es geht darum, die verschiedenen Vorgehensweisen zu erfassen und zu verstehen, ihre Vorteile und Grenzen auszuloten und die Instrumente aufzulisten, mit denen die Partner den digitalen interkulturellen Austausch konzipiert und umgesetzt haben.

Methodik

Dazu verwendeten die Forschenden zwei Datenerhebungsinstrumente:

  • einen halboffenen Online-Fragebogen für die Partner, die virtuelle Begegnungen durchgeführt hatten: Uns interessierte, wie sie während der Lockdowns digital agierten, welche Vorstellungen sie davon hatten und welche Bedürfnisse sie für die Zukunft haben. Diese erste und nahezu vollständige Erhebung über die Praxis der DFJW-Partner wurde quantitativ und qualitativ analysiert.
  • eine Reihe halbangeleiteter Interviews mit Partnern in Deutschland und Frankreich, um die Herausforderungen, Hindernisse, Erfolge und Misserfolge besser zu verstehen, mit denen die Teams konfrontiert waren, als sie aufgrund der Gesundheitssituation von Präsenzveranstaltungen auf virtuelle Treffen umstellen mussten.

Veröffentlichung:

Aus dem Forschungsprojekt gingen außerdem drei Kurzvideos (Durchgeführt von Elise Bottazzi, ausgebildete Ingenieurin an der Universität Straßburg) hervor, die für die Weiterbildung von Organisator:innen interkultureller Online-Begegnungen gedacht sind.