von Yemima Paendong

Zur englischen Originalversion des Texts.

Als Teil der jungen Generation habe ich das Gefühl, dass ich die Bedeutung von Bewegung besser verstehen und interpretieren kann. Ich bin sicher, dass einige von uns immer noch nicht verstehen, warum sie sich bewegen müssen. Bewegung bedeutet in diesem Fall nicht nur, sich zu bewegen, wie es normale Menschen tun. Durch unser Handeln können wir einen neuen Sinn, neue Vorteile und neue Hoffnungen schaffen. Bewegung bedeutet, dass wir eine Veränderung herbeiführen können, die sinnvoll ist, egal wie klein sie ist. Vorhin habe ich Kofi Anan zitiert – denn er zeigt: Da wir noch jung sind und deshalb das Gefühl haben, dass niemand an uns glaubt, werden unsere Stimmen nicht gehört. Aber wir können etwas verändern.

Mit 16 Jahren engagierte ich mich zum ersten Mal ehrenamtlich in einer Organisation, die sich für die Stärkung der Jugend einsetzt und Menschen darauf aufmerksam macht, wie wichtig Bildung ist. Damals wurde mir klar, dass es gar nicht so schwierig ist, etwas zu bewegen und selbst zu handeln. 


Unsere Gesellschaft erlebt eine Krise –  des Klimawandels, der Politik, der sozialen Ungerechtigkeit, der Cyberkriminalität u. v. m. Doch wie viele von uns sind sich dessen bewusst? Dabei haben viele von uns auch das Gefühl, nichts dagegen tun zu können. Wir warten einfach ab, was in naher Zukunft passieren wird, ohne etwas dazu beizutragen. Ohne Jugendbewegungen, die die jungen Menschen dazu ermutigt, sich zu bewegen, würde dieses Problem bestehen bleiben. Ich habe mich auch so gefühlt, bevor ich mich entschlossen habe, mich ehrenamtlich zu engagieren – denn mit meinem Migrationshintergrund habe ich mich immer geschämt, mich an solchen Aktivitäten zu beteiligen. Aber jetzt, wo ich allein in Deutschland lebe, lerne ich mehr über mich selbst und darüber, was ich wirklich tun möchte.

Folgende Punkte beschreiben meine Absicht, warum es für mich wichtig ist, trotz meines kulturellen, religiösen und migrantischen Hintergrunds zu handeln:

1. Es geht darum, zu überleben

Es ist immer schwer, etwas anzufangen, aber wir müssen erkennen, dass eine große Nation überleben wird, weil es junge Menschen gibt, die sich bewegen und positive Aktivitäten zum Wohle ihrer Nation durchführen.

Es ärgert mich, immer wieder von Cyber-Mobbing zu hören – und meistens ist das Opfer minderjährig. Was kann ich tun, um gegen Cyber-Mobbing zu kämpfen? Wo soll ich anfangen? Als Modernisiererin bin ich im Zeitalter der hochentwickelten Technologie Pionierin jeder Erneuerung. Deshalb denke ich, dass ich dazu beitragen muss, Technologie mit verschiedenen Auswirkungen einzuführen, damit es keinen Missbrauch der Technologie mehr gibt.

Lassen Sie nicht zu, dass die junge Generation unproduktiv wird und so ihre Zukunft zerstört.

2. Pluralität und Frieden in der Vielfalt sichern

Dank meinem Bildungshintergrund weiß ich, dass ich das Potenzial und den Geist habe, Innovationen zu schaffen, um die Nation und das Land voranzubringen. Das ist auch die Grundlage, um die Pluralität und den Frieden in der Vielfalt zu sichern, indem man gegenseitigen Respekt fördert und sich für Toleranz zwischen Religionen, ethnischen Gruppen, Nationen und Kulturen einsetzt.

3. Information und Kommunikation

Es ist wichtig, ein Informations- und Kommunikationsnetz unter jungen Menschen zu erstellen, um die Zusammenarbeit und das Potenzial einer kreativen, produktiven jungen Generation zu fördern, die für den Aufbau und die Weiterentwicklung von Nation und Staat nützlich ist. Die Jugend sollte nicht nur kritisch sein, sondern muss auch in der Lage sein, Lösungen für bestehende Probleme zu vermitteln, eine sehr gute kritische Einstellung haben, aber ordentlich und höflich in Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften vermittelt werden.

Viele junge Menschen entscheiden sich heute dafür, zur schweigenden Mehrheit zu zählen. Anders gesagt: sie sind lieber gleichgültig gegenüber den verschiedenen Problemen der Nationen, sowohl in der Online- als auch in der Offline-Welt.

Menschen, die die Einheit der Gesellschaft zerreißen, müssen leise sein. Menschen, die Minderheiten verfolgen, gegen Religionen protestieren, dem Staat und anderen Menschen Geld stehlen, und viele andere müssen leise sein. Die Jugend muss aufstehen; wir müssen aufstehen, laut werden und uns bewegen.

Vorschau Portrait Yemima Paendong

Yemima Paendong kommt aus Indonesien. Als Ausländerin versucht sie, sich soweit wie möglich in Deutschland sozial und politisch zu engagieren. Sie engagierte sich im Organisationsteam des Vorbereitungstreffens der YOU:KO, die vom DFJW und der bpb in Köln organisiert wurde.

Yemima Paedong
***