Kontext

An vielen Schulen gibt es Ansätze, um den Anspruch auf Mobilität zu verwirklichen, sei es in Bezug auf Bildungsmobilität (hier im Sinne von Vernetzung der verschiedenen Schultypen resp. –formen untereinander), auf internationale Mobilität (Austausche, Klassenreisen, Lehrkräfteaustausche) oder durch vielfältige außerschulische lokale oder regionale Vernetzungen (z.B. mit Vereinen, Bibliotheken, künstlerischen Initiativen, Werkstätten).

Nach den vorangegangenen Recherchen zeigt sich, dass die anderen Lernorte vielfach nur als ein kompensatorisches Angebot oder als ein ‚Sonderangebot’ betrachtet werden, nicht aber als integraler Teil des schulischen Alltags, als ‚normale’ Lernorte. Diese Problematik zeigt sich auch in Bezug auf die Ansätze für eine inklusive Unterrichts- und Schulentwicklung und immer wieder darin, dass die Umsetzung vom Engagement einzelner Lehrkräfte abhängt. Das Forschungsprojekt versucht daher, Schulen in den Fokus zu nehmen, die mehr als nur diese kompensatorischen und gesonderten Ansätze zur Mobilität aufweisen und in diesem Sinne als „institutionell mobil“ angesehen werden können. 
 

Zielsetzungen

Das deutsch-französische Forschungsteam möchte herausfinden, welche Strukturen an Schulen mobilitätshinderlich bzw. mobilitätsfördernd wirken. Es sollen Vorschläge formuliert werden, um Mobilität – und dies gilt insbesondere für internationale Mobilität – grundsätzlich zum Teil des Schulalltags werden zu lassen. Die Ergebnisse sollen auch für die Lehrkräfte(fort)bildung und Schuleitung-Weiterbildung aufbereitet werden. 
 

Methodik und Vorgehensweise

Das Forschungsteam arbeitet mit leitfadengestützten Interviews und Fragebögen. Ob es darüber hinaus zum Einsatz von Videographie kommt, hängt von der Kooperationsbereitschaft der Schulen ab. In die Untersuchungen einbezogen sind jeweils zehn Schulen in Frankreich und in Deutschland. Als Interviewpartner*innen wählt das Team die Schulleitungen, und – je nach Schule – die Austausche durchführenden Lehrkräfte und ggf. Schüler*innen aus. Es werden u.a. bestehende Kontakte des Netzwerkes „Austausch macht Schule“ genutzt, um für die Studie interessante mobilitätserfahrene und -unerfahrene Schulen zu ermitteln, aber auch Kontakte zu anderen experimentierfreudigen Schulen. 
 

Publikationen

Die Daten werden vom deutsch-französischen Forschungsteam ausgewertet. Die Ergebnisse werden in einer Abschlusspublikation vorgestellt. Um den Transfer der Forschungsergebnisse zu ermöglichen, sollen geeignete Konzepte und Materialien so aufbereitet werden, dass sie in der Lehrkräfte(fort)bildung und in der Weiterbildung von Schulleitungen genutzt werden können. 

Das Forschungsteam besteht aus zehn Wissenschaftler*innen, jeweils fünf aus Deutschland und Frankreich.
 

Mitglieder der Forschungsgruppe in alphabetischer Reihenfolge

  • Marie Brégeon, Inspectrice à l'éducation nationale & ingénieure de formation, Institut des hautes études de l'éducation et de la formation (IH2EF), Futuroscope
  • Karsten Elfering, M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Leipzig
  • Véronique Fortun-Carillat, Professeur des écoles, Université Paris Est-Créteil (UPEC), Écoles supérieures du professorat et de l’éducation (ESPE), Paris
  • Prof. i.R. Dr. Jürgen Helmchen, Universität Münster, Institut für Erziehungswissenschaft, Münster
  • Prof. i.R. Dr. Marianne Krüger-Potratz, Universität Münster, Institut für Erziehungswissenschaft, Münster
  • Leyla Kellecioğlu, studentische Hilfskraft, Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Leipzig
  • Jérôme Mbiatong, maître de conférences en sciences de l'éducation, Université Paris Est-Créteil (UPEC), Paris
  • Christiane Montandon, professeure émérite en sciences de l’éducation, Université Paris Est-Créteil (UPEC), Paris
  • Frédérique Montandon, maître de conférences en sciences sociales, Université Paris Est-Créteil (UPEC), Sciences de l'éducation, des sciences sociales et des sciences techniques des activités physiques et sportives (SESS-STAPS), Paris
  • Prof. Dr. Bernd Wagner, Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Leipzig