Bei der Sitzung des Verwaltungsrates Ende Dezember 2023 wurde das Mandat von Tobias Bütow als Generalsekretär verlängert. Welchen Kurs setzen Sie als Führungsduo für das DFJW in den nächsten 6 Jahren?

Anne: Das DFJW hat gerade seinen 60. Geburtstag gefeiert. Für uns besteht eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre nicht nur darin, wieder ein Niveau wie vor der Pandemie zu erreichen, d. h. fast 200.000 Teilnehmende pro Jahr. Wir möchten aber auch dafür sorgen, dass unsere Programme für möglichst viele junge Menschen zugänglich sind. Die Pandemie hat bei der Jugend deutliche Spuren hinterlassen. Wir wollen, dass junge Menschen wieder Vertrauen fassen! Die letzten beiden Jahre waren von einem starken Aufschwung des Jugendaustauschs in allen Tätigkeitsbereichen des DFJW geprägt. 2024 soll es so weitergehen!

Tobias: Immer mehr junge Menschen ziehen sich zurück und stehen Europa skeptisch gegenüber. Extremismus ist auf dem Vormarsch. Das werden wichtige Arbeitsschwerpunkt sein, ebenso wie der Kampf gegen den Klimawandel – eine absolute Priorität für junge Menschen in Deutschland und Frankreich, wie die von uns vor einem Jahr veröffentlichte Studie zeigte. Die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz und die Rolle, die sie in unseren Programmen spielen kann, werden uns ebenfalls beschäftigen.

Sie leiten eine deutsch-französische Institution. Was ist an Anne besonders deutsch und an Tobias französisch?

Anne: Was am französischsten an Tobias ist? Ganz klar sein Sinn für Humor und seine Warmherzigkeit.

Tobias: Was für ein Kompliment, merci! Bei Anne ist besonders deutsch, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt ... und natürlich ihre Kinder, die auch Deutsche sind. J

Das DFJW, eine Institution im Dienste der Jugend. Was wünschen Sie jungen Menschen für 2024?

Tobias: Dass sie Vertrauen haben und sich für ihre Zukunft einsetzen. Viele tun dies bereits, aber es ist uns wichtig, dass die Jugend bei den Europawahlen im Juni am Start ist. Das DFJW möchte die Stimme der Jugend auf politischer Ebene einbringen. Dabei geht es vor allem darum, das Vertrauen in die demokratischen Institutionen wiederherzustellen, denn Wahlen sind ein wesentliches Mittel, um am demokratischen Zusammenleben teilzuhaben und seinen Wünschen und Erwartungen Gehör zu verschaffen.

Anne: In diesen von Krisen geprägten Zeiten gibt es viele Möglichkeiten für junge Menschen, sich zu engagieren. Junge Menschen sagen uns oft, dass sie ihre Zukunft mitgestalten wollen. Das ist absolut verständlich und wünschenswert. Daher wird sich unsere Arbeit im Jahr 2024 insbesondere auf die Frage der Partizipation junger Menschen konzentrieren. Das DFJW wird Jugendbegegnungen in Deutschland, Frankreich und Europa unterstützen, um über die Zukunft Europas, des Kontinents, auf dem sie leben, nachzudenken und mitzugestalten. Dies ist ein längerfristiges Ziel des DFJW für die nächsten Jahre.

Im Video zu den Neujahrsgrüßen (Hyperlink) sprechen Sie über Inklusion und Klimaschutz. Können Sie uns erklären, wie das DFJW an diesen beiden Themen arbeiten wird?

Anne: Wie bereits erwähnt, geht es bei Inklusion darum, allen jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, eine lehrreiche und bereichernde Erfahrung im Rahmen eines Austauschs zu machen. Dennoch gibt es viele Hürden, die nach wie vor bestehen. Viele junge Menschen fühlen sich aus geografischen, wirtschaftlichen oder soziokulturellen Gründen von so einer Auslandserfahrung ausgeschlossen. Dabei kann eine Mobilität den Verlauf eines Lebens verändern, neue Chancen geben und Türen öffnen. Das DFJW möchte daher weiterhin daran arbeiten, diese Hemmnisse zu bekämpfen.

Mit den neuen Richtlinien fördern wir hybride Begegnungen dank neuer Technologien und bieten darüber hinaus die Möglichkeit, interkulturell zu lernen. So werden Selbstvertrauen, Offenheit und Verantwortungsbewusstsein gefördert. All dies sind Kompetenzen, die für den persönlichen und beruflichen Werdegang unglaublich wertvoll sind!

Tobias: Klimaschutz ist auch eine alltägliche Herausforderung. Unsere neuen Richtlinien fördern klimabewusste Mobilität und bevorzugen Zugreisen. Aber das Thema ist natürlich viel komplexer: Deshalb werden wir in diesem Jahr an einer eigenen Klima- und Umweltschutzstrategie des DFJW arbeiten – immer in enger Kooperation mit unseren Partnern.

Wir freuen uns übrigens über die Wiedereinführung des Nachtzugs Berlin – Paris und warten gespannt auf die Direktverbindung am Tag.

Unsere Bemühungen gelten auch der Digitalisierung unserer Abrechnungen, unserer Tools und unserer Ressourcen. Unsere Web-App Dekarbo berechnet und vergleicht CO₂-Emissionen, die durch eine deutsch-französische Jugendbegegnung entstehen. Darüber hinaus helfen unsere pädagogischen Materialien dabei, internationale Jugendbegegnungen insgesamt umweltfreundlicher zu gestalten.

Dans la vidéo des vœux, vous parlez d’inclusion et de protection du climat. Pourriez-vous nous expliquer comment l’OFAJ va travailler sur ces deux axes ?

Anne : L’inclusion, nous l’avons dit plus haut, c’est permettre à toutes et tous de vivre une expérience d’échange à la fois inédite, formatrice et enrichissante. Pourtant le constat nous oblige à reconnaitre que certains freins à la mobilité sont difficiles à combattre.

Beaucoup de jeunes se sentent éloignés de la mobilité pour des raisons géographiques, économiques ou socioculturelles. Or une mobilité peut changer le cours d’une vie et offrir des nouvelles opportunités. L’OFAJ souhaite donc continuer à travailler pour combattre ces freins et pouvoir proposer des mobilités à tous les jeunes.

De plus, en encourageant, avec les nouvelles Directives, les rencontres hybrides grâce aux avancées technologies, nous voulons donner la possibilité d’accéder à un apprentissage interculturel. Cela favorisera l’adaptation au changement, la confiance en soi, l’ouverture d’esprit, le sens des relations interpersonnelles et la responsabilisation. Autant de compétences qui peuvent être valorisées dans un parcours personnel ou professionnel.

Tobias : La protection du climat est aussi un enjeu quotidien. Nos nouvelles Directives encouragent les mobilités douces et privilégient les voyages en train. Mais le sujet est bien évidemment beaucoup plus complexe que ça : c’est pour cela que nous œuvrerons cette année à l’élaboration d’une stratégie pour le climat et la protection de l’environnement propre à l’OFAJ – toujours en étroite coopération avec nos partenaires.

Nous nous réjouissons d’ailleurs de la réouverture de la ligne du train de nuit Paris-Berlin et attendons avec impatience la liaison directe en journée.

Nos efforts portent également sur la dématérialisation de nos décomptes, de nos outils et de nos ressources. Enfin l’outil Dekarbo permet de calculer et de comparer les émissions de CO2 générées par une rencontre franco-allemande de jeunes. De plus, les ressources pédagogiques aident à rendre les échanges internationaux de jeunes globalement plus écoresponsables.