Wake up, Europe!


Solidaritätsmobilisierungen für Bosnien und Herzegowina
und seine Bürger:innen während des Krieges 1992-1995


Straßburg, La Virgule /Salle de La Menuiserie,
22. Juni - 1. Juli 2022, Eröffnung am 22. Juni um 18 Uhr


Mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks
und der Stadt und Eurometrople Strassburg


Wie reagieren, wenn sich ein anderes Land in einer Situation von Krieg und Gewalt befindet?
Während des Krieges in Bosnien und Herzegowina, der von April 1992 bis Dezember 1995
dauerte, nahmen die meisten Staaten und Regierungen eine neutrale Haltung ein, und für die
Mehrheit der Bevölkerung in Europa blieb der Krieg hauptsächlich ein Fernsehereignis.
Gleichzeitig weigerten sich jedoch in Frankreich, Deutschland und vielen anderen
europäischen Ländern Bürger:innen, Künstler:innen, Intellektuelle, Journalist:innen,
Parlamentarier:innen sowie informelle Gruppen, Städte, Vereine und andere Organisationen,
nur Zuschauer zu bleiben: In verschiedenen Formen zeigten sie ihre Unterstützung und
Solidarität mit Bosnien und Herzegowina und seinen Bürger:innen, oft in enger
Zusammenarbeit mit denjenigen in Sarajewo und Bosnien und Herzegowina, die sich für die
kulturelle und intellektuelle Verteidigung der bosnischen Lebensweise und ihres Landes
einsetzten und die Außenwelt aufforderten, ihre Passivität aufzugeben, zusammengefasst in
dem Slogan “Wake up, Europe!”.
Das Hauptziel der Ausstellung “Wake up, Europe!” ist es, einen historischen Überblick über
diese wenig bekannte Dimension des Bosnienkriegs zu geben, eine heterogene Mobilisierung
an der Schnittstelle zwischen bürgerschaftlichem und humanitärem Engagement. Auch im
Elsass war das Engagement groß, wie der Konvoi “Alsace-Sarajevo” 1993 und die Gründung
des Centre André Malraux in Sarajevo 1995 durch Francis Bueb zeigen. Die Ausstellung zeigt
verschiedene Formen des Engagements, konkrete Beispiele von Solidaritätsinitiativen in
Deutschland, Frankreich und anderen europäischen Ländern sowie Diskussionen, die diese
Mobilisierungen begleitet haben. Sie will nicht nur dazu beitragen, unser Wissen über diese
internationalen Solidaritätsmobilisirungen und den Krieg in Bosnien-Herzegowina in seinem
europäischen Kontext zu erweitern, sondern auch zum Nachdenken über Fragen anregen, die
für die Gegenwart von entscheidender Bedeutung sind, insbesondere im Zusammenhang mit
dem Krieg in der Ukraine: Was verstehen wir unter Solidarität? Was kann ich persönlich tun?
Inwieweit können diese Mobilisierungen der 1990er Jahre eine Inspirationsquelle für heute
sein?
Die Ausstellung “Wake up Europe! Support and solidarity mobilisations for Bosnia and
Herzegovina an its citizens during the 1992-1995 war” wurde vom Historischen Museum von
Bosnien und Herzegowina in Sarajevo erstellt, in Zusammenarbeit mit Memory Lab, und mit
Unterstützung des Goethe-Instituts Bosnien und Herzegowina, des Institut Francais Bosnien
und Herzegowina und des Deutsch-Französischen Kulturfonds. Nach der Präsentation im
Historischen Museum von Bosnien und Herzegowina in Sarajevo im Herbst 2021 wird die
Ausstellung “Wake up, Europe!” im Jahr 2022 auch in anderen europäischen Ländern gezeigt,
zunächst im April in Berlin und nun in Straßburg. Die Präsentation der Ausstellung in
Straßburg wird vom Historischen Museum von Bosnien und Herzegowina und crossborder
factory organisiert, mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks und der Stadt
und Eurometropole Straßburg, in Zusammenarbeit mit “Les Jeunes Européens - Strasbourg”
und “Rue de la Mémoire”.
Die Eröffnung findet am Mittwoch, den 22. Juni um 18 Uhr statt, und die Ausstellung ist dann
vom 23. Juni bis zum 1. Juli 2022 täglich von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Alle sind herzlich
willkommen, der Eintritt ist frei. Die Ausstellung befindet sich in La Virgule / Salle de la
Menuiserie, 4 rue de la Coopérative, 67000 Strasbourg.
Die Begleittexte sind auf Englisch und teilweise auf Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, eine
französische und deutsche Übersetzung der wichtigsten Texte wird ebenfalls verfügbar sein.
Es werden Führungen organisiert, und am 23. Juni findet von 10 bis 14.30 Uhr ein Workshop
“Bosnien-Herzegowina 1992, Ukraine 2022: Jugend und internationale Solidarität in Zeiten
des Krieges” für junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren statt, organisiert von
crossborder factory und CIFE, mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks.

Für weitere Informationen über die Ausstellung, die Führungen und den Workshop wenden
Sie sich bitte an: Nicolas Moll, info@crossborder-factory.eu.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und auf Ihren Besuch!