Kontext und Thema 2026: Souveränität, eine Herausforderung für Europa

In einer Zeit geopolitischer Umwälzungen, systemischer Krisen und rasanter technologischer Veränderungen drängt sich Souveränität als ein zentraler Begriff auf, der politisch, strategisch und zugleich symbolisch ist. Souveränität wurde lange Zeit ausschließlich mit der staatlichen Autorität in Verbindung gebracht. Heute betrifft sie auch die Digitalisierung, Gesetze, Klima und Umwelt, Ernährung, Energie, Gesundheit, Kultur und den Körper. Diese unterschiedlichen Formen von Souveränität bringen entscheidende Fragen für Verteidigung und Sicherheit rund um Grenzkontrollen, strategische Autonomie und Cybersicherheit mit sich. Es geht aber auch um die Bedingungen für Inklusion, Gerechtigkeit und Anerkennung innerhalb politischer Gemeinschaften. Die unterschiedlichen Formen von Souveränität sind nicht nur Machtinstrumente: Sie sind auch Ausdruck von Konflikten, gemeinsamen Zielen und Emanzipationsbestrebungen. Sie bilden lokal und global ein Spannungsfeld zwischen Autonomie und gegenseitiger Abhängigkeit, das Länder und Zivilgesellschaften betrifft. 

Der neue Jahrgang wird sich mit der Frage beschäftigen, welche neuen Formen Souveränität in Deutschland, Frankreich und Europa angesichts aktueller Entwicklungen annehmen kann: Künstliche Intelligenz, ökologischer Wandel, Gesundheitsschutz, Verteidigungsstrategien in internationalen Beziehungen oder Kämpfe um kulturelle und soziale Selbstbestimmung. 
Die Netzwerkmitglieder werden auch darüber beraten, wie geteilte Souveränitäten auf Grundlage von Multilateralismus und in der deutsch-französischen Zusammenarbeitgestärkt werden können.

Souveränität ist als kollektive, gemeinsame und offene Herausforderung zu verstehen. Der Jahrgang 2026 soll dazu beitragen, die Formen der Zusammenarbeit, der Entscheidungsfindung und der Solidarität auf europäischer Ebene neu zu denken.

 

Das Programm: drei Seminare, ein Netzwerk und eine nachhaltige Dynamik

Die Seminartermine 2026 lauten:

  • 21. bis 24. Januar 2026 in Berlin
  • 10. bis 13. Mai 2026 in Paris
  • 11. bis 13. Oktober 2026 in Brüssel

Drei Seminare für ein dreifaches Ziel:

  • Dialog zwischen Nachwuchskräften und Expert:innen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft fördern, um die deutsch-französischen Herausforderungen zu bestimmen und das Jahresthema zu vertiefen.
  • Eine echte Gruppendynamik mithilfe von Vertrauensbildung, interkulturellem Austausch und Gemeinschaftssinn schaffen. In partizipativen Workshops wird die interkulturelle Kommunikation gestärkt und alle Netzwerkmitglieder werden zur aktiven Teilnahme ermutigt.
  • Die Seminare sind auch ein Labor für Ideen und Initiativen: Die Nachwuchskräfte können gemeinsam Veranstaltungen, Publikationen, Podcasts, Ausstellungen oder Aktionen entwerfen, die konkret, greifbar und übertragbar sind und im Programmjahr umgesetzt werden können.

Intergenerationell und langfristig:

Das Abenteuer „Generation Europa“ endet nicht mit den Seminaren: Es ist Teil einer lebendigen, generationsübergreifenden und vernetzten Gemeinschaft.

  • Jedes Mitglied wird von Beginn an schrittweise in das Alumni-Netzwerk  eingeführt. Darin vertreten sind Mitglieder früherer Jahrgänge, die sich der deutsch-französischen Freundschaft verschrieben haben und die Herausforderungen von heute gemeinsam meistern wollen.
  • Zwischen den Seminaren machen Sonderveranstaltungen (im Präsenz- oder Online-Format) das Programm zu einer ganz besonderen Erfahrung. Es kann sich dabei um Foren, Treffen mit Diplomat:innen und thematischen Arbeitssitzungen, die von Partnern des DFJW oder direkt von den Alumni organisiert werden, handeln.

Das Programm „Generation Europa“ setzt auf Autonomie, Initiative und den Spaß am gemeinsamen Handeln. Wir arbeiten zusammen und lernen voneinander. Im Laufe des Jahres entwickelt so jede Nachwuchskraft die eigenen Fähigkeiten weiter, schärft das individuelle Verständnis für bilaterale Herausforderungen und baut starke persönliche Beziehungen auf.

Die Teilnahme an „Generation Europa“ bedeutet, sich für eine starke deutsch-französische Freundschaft zu engagieren und sich gemeinsam für ein schützendes, innovatives und vereintes Europa einzusetzen.  

Was muss man mitbringen?

  • Engagement sowie berufliche oder außerberufliche Verantwortung und Erfolge
  • Aktivität in einem dieser Bereiche: Wirtschaft, Politik, Kultur, Ökologie, Tech-Branche, Wissenschaft, Medien, Bildung, Sport oder Zivilgesellschaft
  • Interesse am Deutsch-Französischen sowie daran, Teil eines aktiven Netzwerkes junger Führungskräfte zu werden und zum Thema des Jahrgangs zu arbeiten
  • Wohnort in oder Herkunft aus Deutschland oder Frankreich
  • Alter bis 35 Jahre
  • Verfügbarkeit für die Teilnahme an allen drei Seminarterminen
  • Sehr gute Englischkenntnisse (Deutsch- und Französischkenntnisse sind ein Plus)

Wie bewirbt man sich?

  • Bewerbungsvideo (maximal 2 Minuten)
  • Tabellarischer Lebenslauf
  • Empfehlungsschreiben (ungefähr 1 Seite)

Alle Unterlagen müssen bis 15. Oktober 2025 über unser Online-Formular eingereicht werden.

Kontakt:
Margot Dufaux
generationeuropa@dfw.org
Tel: +49 30 288 757 42

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