Der Begriff der Friedenspädagogik ist weit entfernt davon, neu zu sein. Worauf bezieht er sich? Zuallererst, wenn man ihn einerseits bezieht auf den Frieden als ein instabiles Gleichgewicht, gekennzeichnet durch die Abwesenheit von Gewalt gegenüber Menschengruppen, das man notwendigerweise pflegen und erhalten muss und andererseits bezogen auf die Bildung als allumfassende Persönlichkeitsentwicklung mit dem Ziel der Ausbildung all seiner Kompetenzen und Kapazitäten. Man kann sich somit auf eine komplexe Definition der Friedenspädagogik beziehen, die folgenden Zielen folgt:

  • lernen, den Friedenszuständ zu schätzen und ihn nicht als Gegebenheit zu sehen,
  • eine vorbeugende Konfliktlösung, basierend auf Vermittlung entwickeln, Friedenswerte verbreiten, Gleichheit und Solidarität sowie den konstruktiven Dialog zwischen Gruppen von Individuen leben.

In einer gewissen Weise handelt es sich dabei um die Form der Bildung demokratischer und aktiver Bürgerschaft, die man in unseren deutsch-französischen oder trinationalen Begegnungen finden kann. Diese nutzen häufig dieselben Werkzeuge wie die der Friedenspädagogik, eingeschlossen die der Dekonstruktion von Vorurteilen (mindestens aber den Arbeitsansatz der in diese Richtung weist), die Verwirklichung von Rollenspielen, die es erlauben, andere Weitsichten und Visionen von der Welt zu erfahren sowie auch eine ganze Methodenvielfalt zur Teilhabe und mit dem Ziel, Diskriminierung und Ausschluss zu bekämpfen. Die Gesamtheit dieser Bildung bettet sich in das interkulturelle Lernen ein.

Unter diesem Aspekt hat das Nachdenken über vielfältiges Gedenken und Geschichte im Allgemeinen seinen Platz im Rahmen der Möglichkeiten der gekreuzten Blicke (der Perspektive des Anderen) sowie der Fragen nach einer gemeinsamen Vergangenheit.