Nach mehr als zwei Jahren Pandemie freuen wir uns, Sie zum Fachforum und zum 9. Parlamentarischen Abend der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit einladen zu können. Im Europäischen Jahr der Jugend möchten wir mit Ihnen die Herausforderungen der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit diskutieren.

Die Veranstaltung steht unter dem Titel

"Aufbruch in die Zukunft: Europäische und Internationale Jugendarbeit angesichts gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen"

und wird gemeinsam durch ConAct - Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch, das Deutsch-Französische Jugendwerk, das Deutsch-Griechische Jugendwerk, das Deutsch-Polnische Jugendwerk, die Deutsch-Türkische Jugendbrücke, IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V., JUGEND für Europa, die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und Tandem - Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch durchgeführt.

Das Forum für Fachkräfte zu Themen wie den Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine, Demokratiebildung und Diversitätsbewusstsein, digitale Transformation, Shrinking Spaces sowie Umwelt- und Klimaschutz geht über in den Parlamentarischen Abend der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit. In diesem Rahmen werden die Thesen und Forderungen aus dem Fachforum mit Bundestagsabgeordneten diskutiert.

Das FACHFORUM für Fachkräfte und Multiplikator*innen 
mit verschiedenen inhaltlichen Arbeitsgruppen findet statt
am 20. September ab 11.30 Uhr 
in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund, 
Hiroshimastraße 12-16, 
10785 Berlin

Der PARLAMENTARISCHE ABEND findet im Anschluss
am 20. September ab 18.00 Uhr 
im Futurium, Alexanderufer 2, 10117 Berlin,

als interaktive Paneldiskussion statt.

Im Anschluss ist ein informeller Austausch mit Buffet und Getränken vorgesehen.

Das Programm des Fachforums als PDF herunterladen

Das Programm des Parlamentarischen Abends als PDF herunterladen

Arbeitsgruppen während des Fachforums

  • 1. Auswirkungen des Kriegs in Europa auf die Europäische und Internationale Jugendarbeit: Herausforderungen, Methoden und Bedarfe

    Wer: DPJW, Stiftung DRJA, Tandem

    Moderation: Stephan Erb (Geschäftsführer DPJW)

    Viele Menschen sind seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nach Deutschland, Polen, Tschechien und in andere EU-Staaten geflüchtet, darunter viele Kinder und Jugendliche. Diese werden in die Bildungssysteme sowie in die außerschulische Jugendarbeit integriert.

    Der russisch-ukrainische Krieg und die Kriegsverbrechen haben Europa, insbesondere Osteuropa, verändert. Darüber hinaus gibt es eine Reihe ungelöster Konflikte, die die Region zusätzlich destabilisieren. Die Zivilgesellschaft in zahlreichen osteuropäischen Ländern sucht verstärkt den Kontakt zu Deutschland und europäischen Partnerstaaten. Internationaler Jugendaustausch ist eines der Instrumente, die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit den Ländern Osteuropas zu intensivieren und den europäischen Einigungsgedanken an die nachwachsende Generation zu vermitteln.

    Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen, welche Herausforderungen sich damit für die Internationale Jugendarbeit ergeben und welchen Bedarf es gibt, damit die Integration der Jugendlichen in die Internationale Jugendarbeit gelingt. Diskutieren wollen wir folgende Leitfragen:

    • Wie kann der internationale Jugendaustausch als Instrument der Friedensarbeit intensiviert werden? Was soll und kann Internationale Jugendarbeit leisten?
    • Welchen Einfluss haben der Krieg und dessen Auswirkungen auf die pädagogische und methodische Arbeit im internationalen Austausch sowie mit Blick auf die Integration ukrainischer Jugendlicher?
    • Wie kann die Politik die Träger der Internationalen Jugendarbeit in Zeiten des Krieges unterstützen? In welcher Weise berücksichtigt die Politik die UN-Resolution zur Rolle junger Menschen für Frieden und Sicherheit (Res. 2250)?
  • 2. Shrinking Spaces und schwierige Partner - Jugendaustausch unter herausfordernden Bedingungen gestalten

    Moderation:

    • Dr. Daniel Grütjen (Geschäftsführer Deutsch-Türkische Jugendbrücke)
    • Hans-Georg Wicke (Leiter von JUGEND für Europa)

    Internationale Jugendarbeit fördert die Entwicklung junger Menschen zu selbstbestimmten und weltoffenen Persönlichkeiten und setzt sich für Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ein. Konflikte mit nicht-demokratischen Staaten und die Beschränkung zivilgesellschaftlicher Räume auch in Demokratien stellen Jugendarbeiter*innen bei der Umsetzung von Austauschprojekten vor Herausforderungen.

    Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine zeigt einmal mehr, dass Dialog und Begegnung nicht zwangsläufig zur Demokratisierung von Partnerländern führen. Zeitgleich ist europaweit zu beobachten, dass zivilgesellschaftliche Handlungs- und Gestaltungsräume eingeschränkt werden. Diese Entwicklungen prägen den Jugendbereich und die internationale Jugendarbeit.

    Gerade in herausfordernden Zeiten bleiben persönliche, zivilgesellschaftliche und kulturelle Beziehungen besonders wertvoll. Europäische und Internationale Jugendarbeit schaffen unabhängige und freie Räume für junge Menschen und stärken ihre gesellschaftliche Teilhabe. Und es geht darum, Jugendliche fit für eine Welt zu machen, die nur in Teilen unseren normativen Vorstellungen entspricht.

    Wir möchten anhand folgender Leitfragen diskutieren, wie Organisationen und Jugendarbeiter*innen internationale Austauschprojekte trotz schwieriger Rahmenbedingungen wirkungsvoll, sicher und werteorientiert umsetzen können:

    • Boykott oder Brückenbau: Was ist der richtige Umgang mit nicht-demokratischen Staaten? Braucht es rote Linien?
    • Was brauchen Organisationen in Europa, um Austauschprojekte in Zeiten politischer Krisen und Shrinking Spaces wirkungsvoll planen und durchführen zu können?
    • Was brauchen sie, um geschützte Räume für die Teilnehmenden und Projektpartner*innen zu schaffen oder offen zu halten?
    • Wie können Jugendarbeiter*innen wirkungsvoll geschützt und gestärkt werden?
  • 3. Internationale Begegnungen bilden Menschen – Demokratiebildung und Diversitätsbewusstsein im Jugendaustausch stärken und anerkennen

    Moderation:

    • Marie-Luise Dreber (Leitung IJAB)
    • Christine Mähler (Leitung ConAct)

    Extremismus, Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung betreffen uns alle: Wo Menschen aufgrund unterschiedlicher Merkmale wie Hautfarbe, Sprache, Nationalität, Religion oder Herkunft angegriffen oder ausgegrenzt werden, sind wir alle in Gefahr. Unser friedvolles Zusammenleben und unser demokratisches Miteinander stehen infrage.

    Europäische und Internationale Jugendarbeit bietet jährlich vielen hunderttausend Jugendlichen in kurz- und langfristigen Begegnungsprogrammen in Europa und weltweit Lern- und Bildungsprozesse an. Diese Erfahrungen prägen persönliche Entwicklungen, eröffnen berufliche Horizonte und stärken Bewusstsein und Engagement für ein Zusammenleben in Demokratie und Vielfalt – über nationale Grenzen hinweg.

    In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Konflikte braucht es offensive Angebote, die dazu beitragen, eigene Ideen zur Zukunft des Lebens in einer globalisierten Welt zu entwickeln und einzubringen. Internationale Netzwerke der Austauscharbeit eröffnen durch kontinuierliche Aushandlungsprozesse des Miteinanders Lernräume, um unterschiedliche Sprachen, vielfältige Alltagskulturen und diverse Identitäten kennenzulernen. Das Aushalten widersprüchlicher Erfahrungen und konträrer Meinungen stärkt dabei die Widerspruchstoleranz und Demokratiefähigkeit aller Beteiligten.

    • Wie müssen internationale Begegnungen gestaltet sein, um Lern- und Bildungsprozesse für Demokratie- und Diversitätsbewusstsein zu fördern?
    • Wie können Angebote der Bildungsarbeit gegen Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit offensiver als bisher in die Internationale Jugendarbeit einbezogen werden, um Demokratiebildung über nationale Grenzen hinweg zu stärken?
    • Was ist zu tun, damit das angestrebte Demokratiefördergesetz den hohen Stellenwert Internationaler Jugendarbeit anerkennt und ihren Mehrwert in einem künftigen Förderprogramm berücksichtigt?
  • 4. Digitale Transformation als Herausforderung für die Internationale Jugendarbeit

    Moderation:

    • Anne Jardin, Stv. Leiterin des Referats „Interkulturelle Aus- und Fortbildung“, DFJW
    • Daniel Poli, Geschäftsbereichsleiter Qualifizierung und Weiterentwicklung der internationalen Jugendarbeit, IJAB

    Junge Menschen wachsen in einer Welt auf, in der virtuellen und analogen Lebensräume sich verschränken. Unterschiede zwischen digitalem Austausch und Face-to-Face-Kommunikation verschwimmen. Der technische Vernetzungs- und kommunikative Verdichtungsgrad wurde durch die Covid-19-Pandemie noch einmal verstärkt. Besonders in der Internationalen Jugendarbeit wurden neue, digitale Formate erprobt, um Begegnungen, Kooperationen, Trainings und Konferenzen online umzusetzen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass diese neuen Formen der Zusammenarbeit und Kommunikation auch nach der Corona-Krise zum Einsatz kommen und in das Instrumentarium grenzüberschreitender Lernmobilität vermehrt einfließen. So gilt es, diese neuen Ansätze mit der vorhandenen Methodik zu verknüpfen und gleichzeitig bestehende Qualitätsstandards und gewünschte Lerneffekte bei der interkulturellen Erfahrung zu gewährleisten. Digitale Werkzeuge sowie digitale Kompetenzen der Fachkräfte müssen auf den Prüfstand gestellt werden, mit dem Ziel eine passende Methodik für die digitale Internationale Jugendarbeit zu entwickeln. Ein wichtiger Aspekt dabei ist es auch, die notwendigen Ressourcen bereitzustellen, die unter anderem auch in einem Digitalpakt Jugendarbeit von einem breiten Bündnis bundeszentraler Akteure gefordert werden.

    Wir möchten mit Ihnen folgende Fragen diskutieren:

    • Wie muss sich die Methodik der Internationale Jugendarbeit vor dem Hintergrund der digitalen Transformation weiterentwickeln und welche neuen Bedarfe und Erwartungen junger Menschen müssen Berücksichtigung finden?
    • Welche Qualifizierungs- und Unterstützungsbedarfe bestehen bei den Fachkräften und wie können adäquate Lern- und Schulungsangebote gestaltet werden?
    • Wie müssen zukünftig Förderprogramme weiterentwickelt werden, um Träger in die Lage zu versetzen, qualitative digitale und hybride Maßnahmen durchzuführen? Wie sollten Mindestkriterien formuliert werden?
    • Welche digitalen Tools sind erwartet, um die Möglichkeiten der Digitalisierung für das Arbeitsfeld fruchtbar und möglichst niederschwellig nutzbar zu machen?
  • 5. Engagement für Umwelt- und Klimaschutz: Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit

    Moderation:

    • Dr. Claire Demesmay, Leiterin des Referats „Interkulturelle Aus- und Fortbildung“ (DFJW)
    • Alexandra Athanasopoulou Köpping, Leiterin des Referats „Außerschulischer Austausch“ (DGJW)
    • Claudia Mierzowski, Referentin für internationale jugendpolitische Zusammenarbeit (IJAB)

     

    Fragen nach der Zukunftsfähigkeit unserer sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Systeme spielen für junge Menschen weltweit eine wachsende Rolle. Junge Menschen, die sich für Jugendaustausch interessieren, sehen dringenden Handlungsbedarf. Sie nehmen den Klimawandel als ernste Bedrohung wahr und rücken die schädlichen Auswirkungen des CO2-Ausstoßes auch beim Reisen in den Vordergrund. Junge Menschen fordern eine globale, vernetzte Debatte und zeigen großes Interesse daran, ihre Zukunft in Bezug auf Klimapolitik und Klimaschutz mitzugestalten. So sieht sich auch die internationale Jugendarbeit zunehmend von Fragen der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit des grenzüberschreitenden Austausches herausgefordert. Zugleich besteht im europäischen Jugendaustausch, insbesondere zwischen Nachbarländern, ein anderer Handlungsspielraum für klimasensible Lernmobilität als beim transkontinentalen Jugendaustausch, beispielsweise mit dem vom Klimawandel stark betroffenen Globalen Süden. Europäische und Internationale Jugendarbeit bietet durch ihre weltweiten Netzwerke und ihre pädagogische Kompetenzen beste Voraussetzungen, um diesen Herausforderungen global und klimasensibel zu begegnen und gemeinsam in internationalen Projekten Engagement zu fördern, um die UN-Ziele einer nachhaltigen Entwicklung zusammen zu gestalten.

    Folgende Leitfragen möchten wir diskutieren:

    • Wie können internationaler Jugendaustausch, klimasensibles Reisen und Umweltschutz nachhaltig in Einklang gebracht werden und welche Veränderungen sind dafür in den Förderprogrammen erforderlich?
    • Welche Beteiligungsmöglichkeiten sind für junge Menschen geeignet, um ihr Engagement zu fördern und ihre Gestaltungskompetenz zu stärken?
    • Welche Qualifizierung brauchen Jugendarbeiter*innen und Projektverantwortliche, um Bildung für nachhaltige Entwicklung in europäischen und internationalen Kontexten zu vermitteln?

Zur Anmeldung (für das Fachforum und den Parlamentarischen Abend)

Praktische Hinweise

Tagungsorte

Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund – ab 11.30 Uhr

Hiroshimastraße 12-16
10785 Berlin
Tel : 030 275750
https://www.mbei.nrw/de/lv-bund
Haltestelle: Tiergartenstr (Bus 200) oder Köbisstr (Bus M29)

Futurium – ab 17.30 Uhr

Alexanderufer 2, 10117 Berlin
Tel: 030 408189777
https://futurium.de/
Haltestelle: Hauptbahnhof

Transfers vor Ort, zwischen der Landesvertretung NRW und dem Futurium

  • Bus M85 :
    -        Laufen Sie 10 Min bis zur Haltestelle "Potsdamer Brücke".
    -        Steigen Sie dann in den Bus M85 Richtung "Hauptbahnhof/HBF" ein
    -        Steigen Sie an der Haltestelle "Hauptbahnhof/HBF" aus.
    -        Ca. 5 Minuten Fußweg bis zum Futurium
    = 26min
  • Zu Fuß :
    Ca. 30 Minuten

Veranstalter