Mit Kurt Naumann, Rita Feldmeier, Uta Eisold, Jürgen Watzke.

Originalversion mit französischen Untertiteln.

Kino-Debatte: Die letzten Tage der Mauer im Kino. 25 Jahre später: Was ist davon geblieben?

Um auf das Thema der Fotoreportage von Véronique Glorieux (zu sehen bis zum 19. Dezember im Info-Café)  zurückzukommen,  möchten wir Sie zu einem Abend einladen, bei dem Sie besser verstehen werden, wieso die architektonische Stadtentwicklung auf den beiden Seiten der Mauer nicht gleich verlief, was die weitergehenden Absichten der DDR-Architekten waren, aber auch, auf welche Hindernisse sie gestoßen sind. Die offensichtlichen Spuren unseres urbanen Umfelds sind Erinnerungen an die jüngsten Geschehnisse unserer Vergangenheit, wozu auch die Spuren zählen, die für uns nicht greifbar und direkt sichtbar sind. Es ist nicht möglich, die Gegenwart zu verstehen und sich der Zukunft zuzuwenden, wenn man nicht gemeinsam die Geschehnisse der Vergangenheit hinterfragt.

Der Film Die Architekten ist einer der letzten Filme der von der DEFA (Die Deutsche Film AG, 1992 verschwunden) produziert wurde, die  mehr als 40 Jahre lang die kulturelle Landschaft der DDR geprägt hat. Er zeigt Ost-Deutschland von innen, kurz vor dem Berliner Mauerfall.

Inhalt: Der engagierte Architekt Daniel Brenner ist Ende Dreißig und entwirft Busstationen und Telefonhäuschen. Eines Tages bekommt er ein überaus lukratives Angebot von höchster Ebene: Für eine riesige Berliner Trabantenstadt soll Brenner ein kulturelles Zentrum entwerfen. Unter der Bedingung, sich seine Mitarbeiter selbst aussuchen zu dürfen, nimmt er schließlich an. Mit großem Engagement und viel Fantasie gehen sie an die Arbeit. Aber ihre Vision geht nicht auf. 1989 fliehen viele DDR-Bürger in den Westen, auch Daniels Frau und Kind. Der Zerfall des SED-Systems schreitet unvermindert voran und mündet am 9. November 1989 im Fall der Berliner Mauer. Auch innerhalb des Teams macht sich nun zunehmend Misstrauen breit. Regisseur Peter Kahane schuf mit diesem Gegenwartsfilm den wohl eindrucksvollsten Wendefilm seiner Zeit.

In dem Film Die Architekten prangert dieser junge Regisseur den Mangel an Vertrauen, den die Partei gegenüber einer nach Neuerung strebenden Generation (der des Architekten, aber auch und vor allem der der Regisseure) hat, an. Dieser Film kündigt in gewisser Weise das Ende des Regimes an.

Als der Film in die Kinos kommt, ist die Mauer gerade gefallen.

Eintritt frei.

Ort:

Info-Café Berlin-Paris des DFJW

Molkenmarkt 1

10179 Berlin-Mitte

Tel.: +49 30 288 757-50
cafeberlinparis@dfjw.org
www.infocafe-berlinparis.de

Datum:

Donnerstag, 27. November 2014, um 19.30 Uhr