Wissenschaftliche Studien zeigen: Nicht alle jungen Menschen haben die gleichen Chancen, um an einem deutsch-französischen Austausch oder einem internationalen Mobilitätsprogramm teilzunehmen. Finanzielle Schwierigkeiten, geografische Entfernung, Behinderungen, keine Informationen ... Die Lebenssituation junger Menschen ist vielfältig, die Probleme und Herausforderungen sind es auch.

Das Engagement des DFJW und seiner Partner für Diversität und Partizipation beginnt bereits in den 1970er Jahren. Immer mehr junge Menschen waren damals von Massenarbeitslosigkeit betroffen. Das ist eine lange Geschichte. Aber hier kommt die Kurzfassung!

Im Jahr 2006 wurde das erste Netzwerk „Diversität und Partizipation“ – zunächst unter dem Namen „Integration und Chancengleichheit“ – ins Leben gerufen. Der Kontext war damals in beiden Ländern geprägt von sozialen Spannungen, die sich auch auf junge Menschen auswirkten. Bereits 2007 wurde eine Partnerschaft zwischen Clichy-sous-Bois und Neukölln – zwei von Jugendarbeitslosigkeit und sozialen Problemen besonders betroffenen Orten – geschlossen und gleich danach Schulaustauschprojekte auf den Weg gebracht. 

Im Laufe der Jahre wuchs das Netzwerk auf über 100 Einrichtungen der Jugend- und Sozialarbeit in Berlin/Brandenburg und Paris/Île-de-France an. Seine Aufgabe: Jungen Menschen, die bislang keinen oder nur erschwerten Zugang zu Mobilitätsprogrammen hatten, Wege aufzeigen, damit sie an deutsch-französischen oder trilateralen Austauschprojekten teilnehmen können.

Aber warum unbedingt ein deutsch-französischer Austausch? Ganz einfach: Erfahrungen im anderen Land haben einen hohen Mehrwert für die persönliche Entwicklung. Dazu gehört u. a. der Erwerb von interkulturellen Kompetenzen, Sprachkenntnissen und Anpassungsfähigkeit.

Und die Vorteile eines solchen Netzwerks liegen auf der Hand: Eine Vernetzung von professionellen Strukturen, die lokal verankert und nah an den Zielgruppen sind.

Vielfalt ist angesagt. Im Jahr 2011 kommen mehr als 3.000 junge Menschen zum Hip-Hop-Festival „Paris-Berlin“ auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof. Seit 2012 tauschen sich in einem Pilotprojekt die „Stadtteilmütter“ aus Berlin-Neukölln mit den soziokulturellen Mediatorinnen namens femmes-relais aus Clichy-sous-Bois aus. Und seit 2017 bringt das Projekt „Drei Länder, sechs Sprachen“ junge gehörlose und hörgeschädigte Menschen aus Deutschland, Frankreich und Polen zusammen.

Seit 2015 gehören Diversität und Partizipation zu den Schwerpunktthemen des DFJW. Das DFJW hat den Anteil von jungen Menschen „mit besonderem Förderbedarf“ an Programmteilnehmenden auf mindestens 20 Prozent angehoben. 2020 wurde dieses Ziel mit einem Anteil von 21,29 % erstmals erreicht.

Auch die Vernetzung von Fachkräften und Multiplikator:innen wird noch stärker vorangebracht. Viele Partner aus verschiedenen Regionen und Bundesländern lassen sich vom Netzwerk-Ansatz inspirieren. Mit ihren eigenen Zielen und Methoden sorgen die teilnehmenden Organisationen für eine Ausweitung der Zielgruppen und fördern den Best-Practice-Austausch im Jugend- und Sozialbereich. 

Die Netzwerke Diversität und Partizipation

Netzwerk „Diversität und Partizipation“ zwischen Berlin/Brandenburg ‒ Paris/Île-de-France

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Gegründet im Jahr 2006, in einem Kontext geprägt von Unruhen in den französischen Banlieues und kontroverser Diskussionen über die Integration von jungen Menschen mit (vermeintlichen) Migrationshintergrund an Berliner Schulen, führt das Netzwerk „Diversität und Partizipation“ Jugendsozialarbeiter:innen aus Berlin/Brandenburg und Paris/Île-de-France zusammen, die sich für Diversität und die Partizipation junger Menschen in der Gesellschaft engagieren.

Es geht darum, alle Formen struktureller Diskriminierung besser zu erkennen und zu bekämpfen, unabhängig davon, ob sie sich bspw. auf soziale / geographische Herkunft, Religion, geistige / körperliche Fähigkeiten, äußeres Erscheinungsbild, Geschlecht oder sexuelle Identität beziehen.
Das Netzwerk unterstützt neue Partnerschaften und den Erfahrungsaustausch, fördert den Dialog mit Vertreter:innen aus Politik und Wissenschaft und initiiert – vor allem – Jugendbegegnungen. Es wird vom Centre français de Berlin (CFB), dem Jugendbildungszentrum Blossin, der mission locale des Bordes de Marne und dem Verein Peuple et Culture koordiniert.

Kontakt:
Sarah Atukpe, Peuple et Culture (atukpe@peuple-et-culture.org
Mélanie Lançon, Centre français de Berlin gGmbH (dipa@centre-francais.de)

Weitere Infos gibt es unter: www.di-pa.org 

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Initiative „Route NN“

Initiative Route NN

Die Initiative „Route NN“ wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, allen jungen Menschen aus Nordrhein-Westfalen und der Region Hauts-de-France die Möglichkeit zu geben, an einem deutsch-französischen Austausch teilzunehmen. Route NN versteht sich als Ansprechpartner für die Teilhabe von jungen Menschen an Gesellschaft, Bildung und Mobilität. Die Initiative setzt sich insbesondere für die Bekämpfung von Ungleichheit und Diskriminierungen ein. Gründungsmitglieder sind auf deutscher Seite das Gustav-Stresemann-Institut e. V., Arbeit und Leben DGB/VHS NRW, IKAB-Bildungswerk e. V., auf französischer Seite CEFIR, Les Francas Hauts-de-France, der Regionalverband Léo Lagrange Nord/Île-de-France, der Verein Génériques, CEMÉA Nord-Pas-de-Calais sowie die DFJW-Juniorbotschafter:innen „Diversität und Partizipation“.

Kontakt:
Annette Mütter, IKAB-Bildungswerk e. V. (a.muetter@ikab.de)
Camel Guecioueur, CEMÉA Nord-Pas-de-Calais (cguecioueur@cemeanpdc.org)

Weitere Infos gibt es unter: www.routenn.org

Das Netzwerk stellt sich vor:

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Netzwerk PASSAGE! Hamburg-Marseille-PACA

Passage Logo

Das Netzwerk PASSAGE! bringt Akteur:innen aus Bildung, Jugendhilfe, Kultur, Politik und Verwaltung aus den Hafenstädten Hamburg und Marseille sowie der Region PACA zusammen. Es wurde 2018 vom DFJW als Netzwerk "Diversität und Partizipation" anlässlich der 60-jährigen Städtepartnerschaft ins Leben gerufen. In beiden Städten und Regionen entstehen so lokale Netzwerke, auch mit jugendlichen Peers (Mobilitätslots:innen), die über Projekte informieren oder selbst Aktionen initiieren. PASSAGE! will junge Menschen dazu motivieren, sich weiterzubilden und/oder Erfahrungen zu teilen. Koordiniert wird das Netzwerk von den Vereinen dock europe und Une Terre Culturelle.

Kontakt:
Petra Barz, dock europe e. V. (petra.barz@dock-europe.net) 
Victor Payan, Une Terre Culturelle (victor.payan@uneterreculturelle.org)

Weitere Infos gibt es unter: www.passage-hmp.org

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Netzwerk DIPA Nouvelle-Hessquitaine

Das Netzwerk wurde 2021 gegründet und stützt sich auf die Regionalpartnerschaft zwischen Hessen und Nouvelle-Aquitaine. Ziel ist es, die deutsch-französische Zusammenarbeit in beiden Regionen zu stärken. Hierfür werden regionale wie institutionelle Partner aus Zivilgesellschaft, Vereinswesen und Politik eingebunden. Gefördert werden vor allem Projekte, die sich an junge Menschen aus Stadtteilen in herausfordernden Lagen und ländlichen Gebieten der beiden Regionen richten. Koordiniert wird das Netzwerk auf deutscher Seite von der Solijugend und auf französischer Seite von der Fondation INFA.

Kontakt:
Géraldine Cromvel, Solidaritätsjugend (geraldine.cromvel@solijugend.de
Olivia Cauët, CRAJEP Nouvelle-Aquitaine (ocauet@crajep-nouvelleaquitaine.org

Weitere Infos finden sich unter: https://dipa-nouvelle-hessquitaine.org/ 

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Netzwerk „Diversität und Partizipation“ zwischen Akteuren aus Sachsen und Occitanie

Mit der Schaffung dieses regionalen Netzwerks gibt es seit Herbst 2021 einen besonderen Rahmen zur Verbesserung der Kontakte der Zivilgesellschaft in den beiden Regionen. Im Mittelpunkt steht die Vernetzung von Akteuren der formalen und non-formalen Bildung, der Jugendhilfestrukturen, der Jugendsozialarbeit und Austauschpädagogik sowie von Akteuren aus den Bereichen Sport, Musik, Kunst und Kultur. Die Frankreich- und Deutschlandmotivation soll in allen Jugendmilieus, Schulformen, Vereinsaktivitäten und Initiativen gestärkt werden. Die berufliche Bildung nimmt hierbei einen besonderen Stellenwert ein. Das Netzwerk wird von den Vereinen Europa-Direkt e. V. in Dresden und Roudel in Toulouse koordiniert.

Kontakt:
Sarah Neis, Europa-Direkt e. V. (sn@europa-direkt.com)
Lea Barten, Roudel (lea.barten@roudel.org)

Weitere Infos gibt es unter: www.sachsen-occitanie.org

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Und was sagst du jetzt? Sind es wirklich immer die gleichen, die ins Ausland gehen können?

Ansprechperson im DFJW:

Lisa Kenning
kenning@dfjw.org
+49 30 288 757 71