Dieser Aufruf erhält eine besondere Resonanz in einem Kontext, in dem mehrere Länder des westlichen Balkans eine Kürzung der internationalen, insbesondere der amerikanischen, Unterstützung erleben und auch deutsche und französische Nichtregierungsorganisationen sich mit finanziellen Einschränkungen konfrontiert sehen. Doch abgesehen von dieser Haushaltsentwicklung warnen die Unterzeichner auch vor einem Klima des wachsenden Misstrauens gegenüber den politischen Institutionen, dem Aufstieg des Nationalismus und der Schließung des bürgerlichen Raums. Angesichts dieser Tendenzen betonen sie die Notwendigkeit, dass die Europäische Union und Regierungen, seien sie bereits Mitgliedstaaten oder nicht ihre politische Verantwortung wahrnehmen.
Da der Beitritt einiger Länder, wie Montenegro oder Albanien, bis 2030 geplant ist, werden die Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen und ihr transnationales Engagement zu entscheidenden Hebeln für die Stärkung der demokratischen und europäischen Werte. Durch Begegnungen, gemeinsame Arbeit und die Schaffung dauerhafter Verbindungen trägt der Jugendaustausch aktiv dazu bei, die europäische Idee vor Ort lebendig werden zu lassen und ein geeinteres, integrativeres und widerstandsfähigeres Europa aufzubauen.
Die im Jahr 2000 auf dem 75. deutsch-französischen Gipfel in Mainz ins Leben gerufene PESE-Initiative zielt darauf ab, den Austausch zwischen jungen Menschen aus Deutschland, Frankreich und den Ländern Südosteuropas zu fördern: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro, Serbien und gelegentlich Kroatien, Slowenien, Bulgarien und Griechenland. Diese Dynamik beruht auf starken Partnerschaften mit Akteuren vor Ort und Institutionen in den beteiligten Ländern und Regionen.